kapsel,
die
;
–/-Ø
(vereinzelt + Uml.); bei Paracelsus lat. Flexion;
aus
lat.
capsula
›kleine Kapsel‹
(
Georges
1, 985
).
1.
›Behälter für verschiedene Zwecke, z. B. Siegelbehälter, Urkundenbehälter‹.
Bedeutungsverwandte:
 1, , ; vgl.  2.
Syntagmen:
angehängte / gedrehte k.
Wortbildungen:
kapselgeld
›Gebühr für die Besiegelung von Urkunden‹ (a. 1608).

Belegblock:

Girgensohn, Berl. Kämmereirechn.
25, 2
(
preuß.
,
1504
/
08
):
16 gr. dem tischer vom capselchenn.
Rennefahrt, Recht Laupen (
halem.
,
1535
):
[obwohl] in der capsel oder sigelhäüsli [...] vorgelegten original briefs kein sigel mehr befunden.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
17. Jh.
):
ist er das papier, wax, cäpsel und pärgäment, wie auch andere canzlei notturften zuezugeben schuldig.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
1042
(
oobd.
,
1607
/
11
):
In einem hiltzin gedrehten bixlin oder capsel 2 historien vonn weissem augstain geschnitten.
2.
bei Paracelsus Bezeichnung für verschiedene menschliche Organe (z. B. Herz, Gebärmutter).

Belegblock:

Sudhoff, Paracelsus (
1591
):
außerhalb der capsula der frauen zur zeit wan die frau den samen entpfahet.
so muß sie [die cagastrische sêle] auch auf dem wasser der capsula schwimmen.