kamerknecht,
der
;
-s/-e
;
auch
.
1.
Bezeichnung für Juden, die als Leibeigene der kaiserlichen Kammer galten: ›Leibjude‹;
vgl.  5,  12.
Syntagmen:
den k. angreifen / (be)schirmen / fangen / halten / steuern / weren; dem k. etw. schuldig sein, gnade tun; von den kamerknechten beschwert werden, jn. zu kamerknecht aufnemen / empfangen
.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
da von solen se des Rikes kamerknechte Sin, vnde daz riche sol se beschirmen.
Chron. Köln (
rib.
,
1. H. 15. Jh.
):
screif der vurg. konink Sigismundus breif [...] daz de Jude sine koemerknecht weren.
Hertel, UB Magdeb. (
nd.
/
omd.
,
1466
):
die er [...] nach gebung disses brieves [...] zcu unserm joden und kamerknechte untfangen und uffgenomen haben.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1374
):
wanne vor czeiten die burger [...] in unsere und des reichs ungenad von wegen der juden unser cammerknechte [...] gevallen waren.
das er alle juden unser cammerknechte, angreiffen, halden und vahen sulle.
Foltz, UB Friedb. ;
Rennefahrt, Stadtr. Bern ;
Vock, Urk. Hochst. Augsb.
174, 13
;
2.
›Kammerdiener einer vornehmen Person‹;
vgl.  1,  4.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  2.
Syntagmen:
dem k. etw. verschreiben; etw. durch den k. reinigen lassen; k. e. P.
(z. B.
der frauen
);
verrichtungen des k.

Belegblock:

Klett, J. v. Soest
4, 894
(Hs. ˹
wmd.
,
1470
/
80
˺):
den kammer knecht hat men gebrent.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. Anm. 5 (
mosfrk.
,
1412
):
als wir [...] Wigande von Esch unserm camerknechte [...] verschrieben han.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
122, 3
(
rhfrk.
,
um 1435
):
Die kammerknecht beslossen die kamer / vnd liessent den konnig vnd die konnigynne jn yrme bette bij eynander.
Gille u. a., M. Beheim
115, 138
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Lieger und schelk verruchte | sein nun der frawen kamer kneht.
Uhlirz, Qu. Wien
2, 1, 1525, 5
(
moobd.
,
1403
):
Niklas, herzog Albrechts chamerknecht.
Herborn u. a., Rechn. Jülich
102, 3
;
Lamprecht, a. a. O. ;