kalbsfus,
der
;
–/-e
, auch
, jeweils + Uml.
1.
›Fuß eines Kalbes‹; auch als Speise, dann: ›Kalbshaxe‹;
zu
1
.
Syntagmen:
einen k. backen / einmachen / sieden
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Ir blitze gebenden lefsen [...] spalden den kalbes vuz.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
die selbig gepurt hat [...] ein maul als ein kalp und kurtze ermlein, kalpsfuͤß daran, und zwen kalpfuͤß und gantz kein menschliche gestalt.
Menge, Laufenb. Reg.
5760
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
Kalbsfusse oder lembrin cleine | Mag er essen ouch also.
2.
›närrischer, kindischer Mensch‹.
Phraseme:
auf kalbsfüssen gehen
›sich närrisch benehmen‹.

Belegblock:

Lichtenstein, Lindener. Katzip. (o. O.
1558
):
Dise guͦte schlucker haisset man auf teütsch und unser sprach storchsschnäbel, enntenfuͦß, genßkragen, säwrüssel, eselsohren, bockshörner, wolffszähn, katzenschwentz, hundßzägel, ochssenköpff, kalbsfüß.
Lemmer, Brant. Narrensch. Vorr.
96
(
Basel
1494
):
Eyn teyl jn schlitten umbher fuͦren | [...] | Eyn teyl vff kalbß fuͤss gingen sust.