kaland,
der
;
-s/-e
.
›religiöse, mit der Fürsorge für Begräbnis und Seelenheil Verstorbener befaßte Bruderschaft, die sich am ersten Tag eines Monats (calendis) versammelte‹; abwertend: ›Trinkgelage‹.
Zur Sache:
LThK
5, 1255
.
Nrddt. / Md.
Wortbildungen:
kalandbruder
(seit 1363),
kalandgerät
›Zinngerät im Besitz der Bruderschaft‹,
kalandgut
(a. 1533),
kalandhaus
(a. 1523),
kalandrechnung
(a. 1589),
kalandsherre
(seit 1454),
kalandshof
(a. 1611),
kalandslade
(a. 1620),
kalandssilber
(a. 1619),
kalandsverwandte
(M. 17. Jh.),
kalandszins
(a. 1540; 1644).

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Jes.
1, 14
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
uwer rotten sint bose, uwer kalande und uwer achbergezite hasset mine sele.
Küther, UB Frauensee
337, 15
(
thür.
,
1520
):
tzu betzalenn den bescheiden pristernn unde hern dez kalands im Gerstengaw.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
von einer bruderschaft des kalends, den das gelt von guten leuten eingeben wart zu einer ewigen meß.
Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
6127
(
osächs.
,
1542
/
70
):
das vil zinern gefeß gestoln wirt, sonderlich ufn hochzeiten das kalantgeret.