kal,
Adj.
1.
›nackt, bloß‹; je nach Bezugsgröße: ›ohne Haare‹ (bei Menschen); ›ohne Fell‹ (bei Tieren); ›ohne Federn‹ (bei Vögeln); ›ohne Laub‹ (bei Bäumen), ›öde‹ (vom Land).Syntagmen:
etw. k. machen
(›etwas, z. B. Land, verwüsten‹); k. gehen / werden / sein; k. beschoren; k. ums maul
(›ohne Bart‹); kaler baum / greis / kopf, kale glatze / stat / stirn / wiese, kales feld
.Wortbildungen:
kalbärtig
kalig
kalkopf
2
kalmus
kalschlag
Belegblock:
deden mit den groissen schaden in dem coelschen lande, [...] ind machten it gantz kale.
streicht vff die kale stat da das har außgefallen ist.
er rauffte sie also sere | das sie uff dem heubte wurdent kale.
die jenigen [poeten] [...] welche [...] wie Julius Cesar seine kahle glitze / sie jhre vnwissenheit vnter dem Lorbeerkrantze verdecken.
Irr zanckt euch [...] v̈mmb eyn [...] menschen, der do kal vnd glattzet ist.
czalt dem Jacob Fischer [...] von dem graben geringß umb mein cholschlag außzuwerffen [...] 29 ℔.
din liechten wangen werten fal, | din hopt blüt und ytel kal.
Ain groß schargant was kal beschorn.
der uns die äcker machet kal.
2.
›leer, ohne Inhalt, schlecht‹; ütr. zu 1.Belegblock:
Es stünde beiden kahl, | wenn du ihn lüdest nicht auf diß dein frölichs Mahl.
Kale entschuldigung des papsts des verbottenen ehestands halber.
Ich bitte aber, gehet des handels abe, Denn das wurde zu letzt schal vnd kal abe gehen.