kachel,
die
;–/-n
.– Zur Lautung von 'Ofen / Kachel' in den rezenten deutschen Mundarten s.
regionalsprache.de, s. v.
.1.
›Kochtopf, Gefäß‹.Syntagmen:
die k. belecken / brennen / färben / glasüren, eine k. in der hand haben, jm. eine k. reichen; etw. in eine k. legen / seihen / tun, etw. in einer k. backen / machen / sieden; glühende / neue / tieflachte / (ver)glasürte k.
Wortbildungen:
kachelbecker
kachelbletzer
kacheler
kachelhafe
kachelholz
kachelmus
kachelnmächer
kachelpfanne
kachelscherbe
kachelwerk
Belegblock:
8 lib. ist schuldich Bartholomeus der kachelenmecher von dem kelre.
kanstu die kachel nitt verstehen, so wirstu den topfer nit verstehen
[›verstehst du das Geschöpf nicht, so wirst du den Schöpfer nicht verstehen‹].
in der heiligen oster nam er ein licht vnd machet ez in eine kachelen, nicht enzundet.
die kachel mag nit sprechen, Warumb hastu nit ein trinck geschirr auß mir gemacht.
Oleum, vnslit vnd daz wachs [...] die thu in ein kochel vnd thu es uber das feur.
Teglich er auch sein tagwerck hat, | Mit häfen, scherben, kachel und krügen.
Gersten / Bonen / vnd ein Kachelmuͦß | Da mit duͦt seynem hunger mancher buͦß.
Eyn hafner vß eym erdklotz macht | Eyn erlich gschyrr [...] Kachlen / haͤfen / wasserkruͤg.
2.
›Nachttopf‹.Belegblock:
ein fräwlein [...] ein kachel inn der andern hand het, darein sie mit urlawb bruntzet.
Gleich gab sie der herzogin die kachel wider, sprechende: Ketterle, schüts wol fein aus!
3.
ütr. abwertend: ›Feigling‹.Belegblock:
alte kacheln magestu tzytern mache͂ aber Christen kanstu nit erschrecken.
4.
›gebrannte, glasierte Ofenkachel‹.Wortbildungen:
kacheler
kachelstube
Belegblock:
Vor 24 kacheln gegeben zu Camburgk 9 alb.
Der hafner sol geben gen hofe hefen die notdurft und kachel zu einem ofen.
wo er neur einem ein kachel einsetzt, oder einen offen ein wenig verstreicht, so muß man im geben siben pfenning.
czalt dem stathafner von mein ofen czu pessern darczu etlich new kachel dafur.
mitten durch des Pirchers hauß, alldo die Rauchstuben im purkfridt und die Khachlstuben im landgericht ligt.
pro duabus fornacibus in duas stubas, mit glyzen kachlen, paratis flor. 6.
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 64
.5.
›eiserne Röhre zur Verbindung von hölzernen Röhren in Wasserleitungen‹.