1
kärner,
kärnder,
der
;
aus
mlat.
carnārium
(
DuCange
2, 176/7
);
große Formenvarianz.
1.
›Beinhaus (für Gebeine aus aufgelassenen Gräbern)‹; metonymisch ›Kapelle im Beinhaus‹.
Bedeutungsverwandte:
 1.
Syntagmen:
den k. bauen / halten; eine messe auf dem k. tun, liecht auf / in einem k. brennen; totenbeine aus einem k.
Wortbildungen:
kärnderkopf
›Totenkopf‹,
spitalkärnder
.

Belegblock:

Schmidt, St. Kastorst.
2, 155, 5
(
mosfrk.
,
1449
):
sal darum derselbe [...] eyn dagemisse off dem keirnter doin.
Koeniger, Sendgerichte (
rhfrk.
,
1581
):
des soll das kirspel bawen die rinkmauer und den kerner, wan er bawfellig ist.
Ebd. (
1549
):
die gemeind soll halten den dhurm und den kärner und maurn umb den kirchhoff.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
Hanns Nuremberger, schreinner, hat ein schloß von seinem haus an den spital kernter.
Sachs (
Nürnb.
1539
):
Eins theils bleich, als die todten leych, | Eins teyls den kerndter-köpffen gleich.
UB ob der Enns
10, 403, 6
(
moobd.
,
1386
):
zu einem ewigen liecht, daz nächtlich in dem egenannten spital aufem charner prinnen sol.
Wyss, Limb. Chron. ;
Koeniger, a. a. O. ;
Schnurrer, Urk. Dinkelsb.
4, 624
;
704
(Regestbelege);
Voc. inc. teut. m viij r;
Vgl. ferner s. v. .
2.
›Fleischmarkt‹.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

Voc. Teut.-Lat.
q iijv
(
Nürnb.
1482
):
Kernder oder flaischmarckt. Carnariu͂.