jedweder,
itweder,
(vereinzelt
jegweder
),
Indefinitpron.;
Schreibungen mit anlautendem
i
gelten bis ins 16. Jh.; seit dem 15. Jh.
j-
mit zunehmender Häufigkeit.
1.
›jeder von zweien, beide‹.
Phraseme:
jedweder teil
›jede Partei‹.
Bedeutungsverwandte:
 2,  2.
Wortbildungen:
jedwederlich
.

Belegblock:

Chron. Mainz (
rhfrk.
,
15. Jh.
):
ist der gantze rad […] uberkomen, daz er igweder siten sal sin nu und umerme nůn und zwenzig.
Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Zwene bruder waren […] also heiliges lebenes, das itweder vnsers herren gnade sach vf dem andern.
Chron. Nürnb. 2,  (
nobd.
,
1449
/
50
):
mag ietweder teil daz recht gen dem andern suchen in dem fride.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera 
5, 20
(
noobd.
,
1347
/
50
):
wizze daz itwederme der zwair planeten sein nam widerspruchig ist.
Bihlmeyer, Seuse  (
alem.
,
14. Jh.
):
Sin arme waren also in den banden ietwedrent an der kelen ufwert gespennet.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1491
):
zů ernd und zů herbst ziten mogen si zů ietwederem zit einen monat hinus faren.
Jörg, Salat. Reformationschr.
234, 11
(
halem.
,
1534
/
5
):
zwen predicanten und pfarrer […] das ir jettwedrer […] můstt vertroͤsten v rinsch guldin.
Schmidt, Rud. v. Biberach 
60, 14
(
whalem.
,
1345
/
60
):
das […] ietweder mensche, der vsser vnd der inre, in got geordenot vnd gezogen werde.
Ebd.
178, 16
:
Si vahent an […] mit luter consciencia vnd wissunt vnd mit gnade ietwederlicher gemeiner wonunge.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  (
oobd.
,
1349
/
50
):
wan ietwederz der zwair tier ist sô unkäusch, daz si den natürleichen haz zwischen enander lâzent.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
2000
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
so ist auch der heylig geist nicht chlainer denn ir ytweder, wann er get von in peden aus.
Munz, Füetrer. Persibein
407, 1
 (
moobd.
,
1478
/
84
):
Vor ir yetweders hannde | dy starcken sper verschwunnden.
Siegel u. a., Salzb. Taid.  (
smoobd.
,
1625
):
gienge si aber baide ân leibserben mit todt ab, so soll ir iedweders heirathguet hinwider gefallen auf ir iedes negst freund.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. ;
Rennefahrt, Statut. Saanen ;
Fischer, Eunuchus d. Terenz ;
Pfaff, Tristrant ;
Pfeiffer, a. a. O. ;
Dirr, Münchner Stadtr. ;
Zingerle, Inventare ;
2.
›jeder von mehreren‹.

Belegblock:

M. Cunitia. Ur. Prop.  (
Öls
1650
):
Darmit […] auff iedwedern benennten orth / langwihrige Arbeit gemindert wuͤrde.
Kehrein, Kath. Gesangb.  (
Nürnb.
1631
):
Darumb er selbst zwoͤlff Kloͤster hat erbawt, | Vnd jedwedern zwoͤlff Bruͤder anvertrawt.
Schmidt, Rud. v. Biberach 
61, 17
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Das dv̌ niderst ierarchia des gemv̌tes lit an der natur, […] dv̌ vnsaglich v̌bertrift ietwetder.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
so ich von wegen meiner unerfarung jemands jetwederem seinen gebürlichen tittel nicht geben wurd.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
A. 17. Jh.
):
so aber […] fünf mit einander gehn, stehet es bei aines jedwedern freien wüllen zu geben waß das hauß vermag.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
M. 17. Jh.
):
An der Vnschuldigen kündleinstag aines iewedern iars kombt […] ain burgerschaft zusamen.
Enders, Eberlin ;
M. Cunitia. a. a. O. ; ;
Bischoff u. a., a. a. O. ;
Mell u. a., a. a. O. ;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
147, 2
.