jedoch,
Adv.
(1),
Konj.
(2-3); große Schreibvarianz.
1.
dient der Bezeichnung einer Einschränkung oder eines Vorbehalts; am Satzanfang oder im Satzinneren: ›aber, indessen, trotzdem, allerdings‹.

Belegblock:

Gropper. Gegenw. (
Köln
1556
):
Jedoch dweil er darnaher vns daselbst verheissen thůt, auch sein eigen Fleisch zur speise zu geben.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
Die ebdissen sal sich iedoch also wor denken, daz nit indu durch zorn.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann 
28, 4
 (Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Du lobest sunder maßen eeliches leben. Jedoch so wellen wir dir sagen von eelichem leben.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
Abir îdoch sage ich ûch daz dem lande Sodomôrum wirt vorgeblîcher […] wan dir.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
112
(
Nürnb.
1517
):
das auch die eelich lieb […] vergleichet wirdet – idoch allein aus einer nachfolg.
Barack, Zim. Chron.  (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Iedocht, damit an ime nichts erwunde, do verheurat er sich.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  (
oobd.
,
1349
/
50
):
iedoch sô ist ez [daz hirn] gleich alt den andern glideren in des menschen leib.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst. Vorr.
100
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
yedoch also das die warhait des sinnes mit vmbred icht verrucket werde.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.  (
moobd.
,
1478
/
81
):
Nu hetten sy die zwen ye doch ir kleinat nicht enplösst.
Große, Schwabensp. ;
Weise. Jugend-Lust ;
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
119, 28
;
Rupprich, Dürer ;
Lindqvist, K. v. Helmsd. 
2007
;
Wolf, Norm im sp. Ma.
41, 37
;
Primisser, Suchenwirt ;
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
260, 1
.
2.
dient der Einleitung eines Hauptsatzes, der das Gegenteil der Aussage des vorangehenden Satzes oder das Gegenteil einer Erwartung ausdrückt: ›doch, dennoch, dagegen‹; Stellung am Satzanfang.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb.  (
Köln
1582
):
Du hast […] | Gar fest gemachet meinen stand, | Jedoch ist mir der můt entfallen.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp. 
699
(
mrhein.
,
um 1335
):
so vberhebe mich dirre pin | Yedoch irge der wille din.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1356
):
hatte der vurgenante konig von Frankrich me ritter […] idoch vurlois he den strit.
Anderson u. a., Flugschrr. 15, 
15, 11, 23
([
Worms
1521
]):
darnach hatt er ain zeytlanng besser sach mitt ynen gehaptt / Yedoch haben sy yme […] entgegen geganngen.
Froning, Alsf. Passionssp. 
5632
(
ohess.
,
1501ff.
):
ich enmuß des manß nicht griffen an | […] eedoch geben ich uch eynen raid.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
198
(
Nürnb.
1517
):
durch die euserlichen [zungen] tonet der leib; idoch ist die eusser anderst nichts dann ein zeichen der innern.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  (
oobd.
,
1349
/
50
):
merwunder […] habent ain ander gestalt wan der mensch hât. idoch geleichent si […] dem menschen.
Buijssen, Dur. Rat.
16, 26
(
moobd.
,
1384
):
wenn daz ist der priester nicht gesegn mag goczleichnam […] Iedoch mag er nemmen ain stol und lesen die epistel.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
306, 7
 (
moobd.
,
1473
/
8
):
inn not was er verstricket – jedoch schlueg er umb sich vil wunden.
Piirainen, Stadtr. Sillein 70, r
35
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Chinder han chein recht an dem erbe ydoch han si recht wer ir eyn wundet.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. ;
Gerhard, Hist. alde e 
162
;
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
17, 6
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Thür. Chron.
23v, 22
;
Eschenloher. Medicus ;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. ;
Piirainen, Stadtr. Kremnitz 
18
.
3.
dient der Einleitung eines Konzessivsatzes: ›selbst wenn, obwohl‹.

Belegblock:

Jahr, H. v. Mügeln
1396
 (
omd.
, Hs.
1463
):
ab er ouch swerze were ler, | idoch er wol ein mensche wer.
Lindqvist, K. v. Helmsd. 
616
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Das sÿ ge luͤtert wurd durch das! | E doch sÿ schoͤn und luter was.