jach,
jäch,
jäh,
joch,
Adj.
/ Adv.;
die Formen mit j
nehmen im 15. Jh. zu und verdrängen im 16. Jh. die Formen mit g
.1.
›schnell, plötzlich, unerwartet (von Ereignissen)‹.Syntagmen:
jacher anschlag / gang / sin / tod, jache liebe / zukunft, jaches ende, jache sprünge
; j. antworten / taufen / überschleichen / verwandeln
.Belegblock:
das wir nicht sollen jech und schnell dazu sein […] ob wir schon dazu gereitzt werden.
solt ir vasten fur den jehen tod.
so-pald ich pin jach dauft worn, | Ich von der welt zw got abschied.
laß die augen nicht schwanken, | die sonst send jach.
GOtt behuͤt vns vor dem jaͤhen Endt.
Luther, WA ;
Langen, Myst. Leben
174, 30
; Bell, G. Hager
107, 1, 6
; Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
475, 5
; Dasypodius r/v;
2.
›ungestüm, heftig (von Personen)‹.Bedeutungsverwandte:
.Belegblock:
wer / jech jst zu dem zoren sein, | Der / zündet an al Hie ge mein.
In meinem hertzen thet erbarmen | Der könig ist gewest zu jach.
Bitt, wölst den jähen zoren mein | Mir auch genediglich vergeben.
3.
phras.: jm. ist jach nach etw. / auf jn.
›j. ist erpicht auf etw. / wild auf jn.‹; jm. ist jach, zu […] / das […]
›j. brennt darauf, zu […] / daß […]‹.Belegblock:
Nach seinem Seckel war jm joch, | Den er baldt aus dem Ermel zoch.
Zu stormen was im vor ziden jach, | Nu laßet er eß sin und swiget dar zu.
den gesang zu leren ist uns joch.
Ebd.
1291
: in den doit zu yln waz mir nit joch.
folget mer iczunt nach! | want mer ist uff en joch.
daz sal uns allen wesen iach, | daz wir deser bußheyt sture.