irtum,
der
;-(e)s/-e
und -er
, auch -Ø
.Syntagmen:
bei js. i. bleiben, im i. sein; sunder i.
Belegblock:
man sol got suchen mit irretume und mit vergezzenheit und mit unsinnen.
Ebd.
67, 2
: Dizz heizt war erkennen sůnder irretum.
minnen fon allime herzin: daz ist on allin irretum fornufticlich.
Syntagmen:
einen i. ablegen / anfangen / anzeigen / ausbringen / beibringen / bekennen / büssen / fortpflanzen / loben / meiden; einem i. fliehen / folgen; bei dem i. bleiben, jn. durch i. verblenden / verfüren, in i. bleiben / fallen / geraten / kommen / leben / sein / stecken / verharren, jn. in i. bringen / füren, mit i. verfinstern / verirren, von i. frei bleiben, jn. vor i. behüten / bewaren; geist des i.; i. der papisten / wiedertäufer / zinglianer; arianischer / calvinischer / arger / erschreklicher / grober / ketzerlicher / kräftiger / päpstlicher / tölpischer / verdamlicher / lauter / mannigfalter i., fiel i.; gar / vol des i.
Belegblock:
Das kein Ketzerrey kein Jrthũ / noch gifft in den heiligen glauben.
Ihre vnterthanen vnd befohlenen Schefflein, vor allem jrthumb […] behuͤte.
in dem sich die Ketzer […] jhre falsche verdambliche Irrthumber fortgepflantzet […] haben.
Ihn Seckten vnd ouch ihn ihrthum | Will ich es [das Teütsche land] füeren alß kurtzum.
Merkent, das menger hantstos vnd irtvm ist an dien wegen der ewikeit.
fliehen auch fürbaß die Euangelisch leer vnd pleyben in jrem alten irrthumb.
Derowegen er […] entschlossen seye / den Calventschen Jrrthumb gaͤntzlich zu verlassen.
Rosenthal. Bedencken
36, 12
; Franz u. a., Qu. hess. Ref.
4, 260, 13
; Strauch, Par. anime int.
104, 8
; Bell, G. Hager
1, 2, 21
; Stamm, Schwarzw. Pred.
4, 61
; Andreae. Ber. Nachtmal
34r, 4
; Qu. Brassó
4, 182, 23
; Hulsius
J iijr
; Schwartzenbach
A iiijr
; Tschirch, Bibelspr. Luthers.
1964, 172
; Ulrich, Wortsch. Kirchenl.
1969, 103
.3.
›sexuelle Ausschweifungen‹.Syntagmen:
im i. wandeln; lon / lust des i.
Belegblock:
Tschirch, Bibelspr. Luthers.
1964, 172
.Syntagmen:
jn. eines i. ledig sprechen / überweisen; jn. aus dem i. helfen / zurecht bringen; aus i.
(›unbeabsichtigt‹).Belegblock:
also versehen / daß hierauß kein irrthum entstehen kan.
es sag dir ein bawer den yrrthum deines wercks, aber er kan dich darumb nit berichten.
das wirdt vast dienen zu der historien und vil irtumben fürkommen.
so grob an der lůgen befunden / vñ des jrthumbs / vberwisen wirt.
Æmilio, der auf der Jagd auß Irrthum seine Gemahlin erschossen ist.
M. Cunitia. a. a. O. ;
Rupprich, a. a. O. ;
Schmidt, Rud. v. Biberach
148, 12
; Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Hulsius
E ir
; ‒
Vgl. ferner s. v. .Syntagmen:
ane i.
(›ungestört, unverzagt‹).Belegblock:
von disem irentům | fliehent samet wir gesipten.
vnd vertribunde alle irtome, daz ist, waz dem ein widerstos geben mag.
Ebd.
77, 3
: an ander irtom […] die ein sel, die ilt ze hohen dingen, gehinderen mǔgen.
Sie hett auch kaͤinen streit ires leibes wieder die sele noch kaͤinen irretum von dem leib.
Schwartzenbach
G ijv
; Syntagmen:
i. stiften, i. mit jm. / unter sich haben; des i. zu tun haben; in i. mit jm. streiten; angeber / erdichter des i.
Belegblock:
dick entsteen irrthům vñ clag zwuschen nachpurn etlicher muren oder wende halben.
vnd ob soldes oder lones halber zwüschen jm vnd den parthyen jrrthumb oder spenne entstünden.
do erhub sich eyn grosser irrethum an dem Reyne.
dy czwene hatten einen errethum zu sammene guter teilunge halben.
alle dy, die des irrethumbes zcu thunde hettin, yre erarbeyte fruchte solten bestehen laßin.
wie es andern stedten ergangen were, die einen kleinen irthumb unter sich gehabt.
der ligt jetz hie bei 1¾ jar gefangen, der hatt ain irrtumb mit den Hochstettern.
machten überall aufruer und irtum in dem ganzen glauben.
vnnd śie vermaiden, vnd kein irten mit ihn Zue haben.
Redlich, Jül.-Berg. Kirchenp.
2, 1, 505, 13
; Köbler, Ref. Franckenfort
3, 12
; Küther, UB Frauensee
227, 1
; Chron. Augsb. 4,
435, 25
; Tschirch, Bibelspr. Luthers.
1964, 172
.