irre,
Adj.
1.
›ohne Orientierung herumirrend‹.Belegblock:
wann ich reit irr den langen tag, | untz das mich die finster nacht | begrieff.
2.
›unwissend, verwirrt, im Zweifel, unsicher (von Personen); falsch, irreführend (von Sachen)‹.Syntagmen:
irrer weg, irre ban / erkenntnis / lere
; um etw. i. sein / werden, jn. i. machen
.Belegblock:
Weset gezcogen […], daz ir icht werdet irre von deme rechten wege.
Ich bin yrre worden / ane allen trost / an Got vnd der creatur zu vberkom̃en.
Swenne so der wille wil seinen wech | und on seinen danch den irren geslech.
Die antwurt ist schedlich und irr.
der verstet das etwann felschleich vnd vnrecht, vnd darůmb wirt er petrogen vnd irre.
füer vns von dem vnsichern irren wëg in den rechten weg.
3.
›verrückt, zornig, wütend (von Personen)‹.Syntagmen:
i. reden, i. (im kopf) werden, i. auf etw. sein; irre schar, irres weib
.Belegblock:
so seyn die Stadtthor verslossen zcugestanden […], do sey der ganzce hauffe Irre geworden.
das die menschen der kranckheyt halb im kopff jrr werden.
der selbig münch der ward gehalten in seiner zell […] vnd ward irr, das er nicht aus mocht.
4.
›verhindert, gestört an der Ausübung von etw.; e. S. (Gen.) verlustig‹.Belegblock:
Dass sie fein still sein Eben, | Auff Das nie mant jer wür jn seim ge sange.
ward sein kayserlich begehen […] erlengt worden […] darumb, das die kunigliche maiestat durch die obgeschriben sach irr gewesen ist.
der genaden bin ich irr.