irgehen,
irregehen,
V., unr. abl.
1.
›vom rechten Wege abkommen, sich verirren (vom Vieh)‹; auch ütr.: ›abweichen von etw., was als richtig gilt, fehlen; sich mit jm. nicht vertragen; etw. (ein Gesetz) übertreten‹; Syntagmen:
des ewigen lebens / des rechten i.; an dem wege, an der liebe, in ungewisheit, von guten sachen, vom pfad i.; ganz und gar i.
Belegblock:
dar vmme ging wir irre alse de herdenlosen scap.
Werm was kalt ist, richt was jrre gehet vom pfadt.
Vnd gedachte an vil wunderliche sache | […] | Die Inn der werlt nuͤ yrre gen.
Das er sie loß jrr gon on straff | Glich wie on hirten goͤnt die schaf.
und wer vil ratz fragt, der gatt vil jers.
los, frag, wes du von güten sachen ierre gast | trau nicht der werlt.
du vindest ain weib, die irgeet an der rechten lieb vnd mynn.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
28, 3
; Anderson u. a., Flugschrr.
26, 5, 14
; Wedler, W. Burley. Liber
35v
; Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
121, 37
; Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 56
.‒
Vgl. ferner s. v. .2.
›etw. vermissen, entbehren‹.Phraseme:
es geht irre im hause
.Belegblock:
das kein mensche nie mehr solches gehöret noch erfahren habe, das in der stadt zu Halle irre ging.
satzte der rath das stucke saltz uff 14 schwertgroschen, wiewol das derselbigen groschen wenigk irre giengen.