insel,
insele,
insul,
ile
(letztere Form sehr vereinzelt im älteren Frnhd.),
die
;
–/-n
;
aus
lat.
ı̄nsula
›Insel‹
(
Georges
2, 335
); die Form
île
stellt sich zu
mhd.
îsele
(), die in einem eigenen Entlehnungsvorgang mit Nasalschwund über das Alemannische übernommen wurde ().
1.
›vom Wasser (eines Meeres, Sees, Flusses) umgebenes Land, Insel‹; gelegentlich auch: ›Halbinsel‹; auch vom wasserfreien Land zwischen Sümpfen: ›Werder‹.
Gegensätze:
.
Syntagmen:
eine i. besitzen / erkundigen
;
äusserste / fremde / weite / wunderliche i.
;
i. des grossen meres
;
das reich der i
.
Wortbildungen:
inseler
›Inselbewohner‹,
inselig
›von der Art einer Insel‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Die bezeichenent jen ile, | Die daz mer umme vluzet.
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
damit ich die Insel ein wenig mocht erkundigen.
Allg. Schau-Buͤhne (
Frankf.
1699
):
In der grossen Insul Japan / sonst Japonien genannt.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
39, 23
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
wen das man sy muz sendin uf di insiln des grozen meris.
Mylius (
Görlitz
1577
):
Insula Jnsel / ein stuͤck lañdes dz im wasser ligt.
M. Cunitia. Ur. Prop.  (
Öls
1650
):
es wird aber dieser meridian in Europa durch die Sundische Insel Huena […] gezogen.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
In der insollen waz genuchtt | Von menger hande rainen frucht.
Morrall, Mandev. Reiseb. 
154, 5
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Nun hät er in sinem kungrich […] menig groß und wit ynsel.
Dreckmann, H. Mair. Troja
26, 7
(
oschwäb.
,
1393
):
do hub sich ains nahtes Jason […] verstolen uss der inseln.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
230, 1
 (
moobd.
,
1473
/
8
):
Do kom auss ainer insel | ain volck an streit vil schwind.
Turmair 4,  (
moobd.
,
1522
/
33
):
das macht groß weit sê, auen und werd, künigreich und march, so man in latein insl nent.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
61, 9
(
tir.
,
1464
):
sein namen der ist offenwar worden in die weiten insslen oder lant.
Helm, a. a. O. ;
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. ;
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
56, 9
;
Weise. Jugend-Lust ;
Thiele, Minner. II,
13, 371
;
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera 
55, 6
;
Thür. Chron.
6r, 14
;
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag  
15r, 14
;
Rennefahrt, Zivilr. Bern  ;
Schlosser, H. v. Sachsenh.
179
;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. ;
Rot
319
;
Hulsius
J iijr
;
2.
›Bewohner einer Insel, (meist) heidnisches Volk‹.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb.  (
Köln
1582
):
Des jauchtzen alle land zůgleich | All insuln frewen sich.
Wir bitten fuͤr alle Heydenschafft, | Turcken, Inseln vnd gantze Judenschafft.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
209, 5
(
Nürnb.
1548
):
Wie das Exempel von den Jnsulen oder Heiden […] auch mit bringet. Die Jnsulen […] harren auf mich.
Sachs 18, 
379, 20
(
Nürnb.
1566
):
Gantz frölich sind all insulen | So vil ir in dem meere stehn.