inniglich,
innenklich,
Adj.,
bei adv. Verwendung auch
inniglichen,
innenklichen
.
›erfüllt von Liebe, religiöser Hingabe, inbrünstig‹;
zu  1.
Bedeutungsverwandte:
 1,  2,  1.
Syntagmen:
innigliche freundschaft / reue / treue / zuker
,
innigliches gebet / herz
;
etw. i. bereuen / büssen, jn. i. bitten / grüssen / lieben / loben / lonen / minnen, sich i. erfreuen / vereinen; jm. i. dienen, jm. i. leid sein; e. S.
(Gen.)
i. hüten / gedenken; i. erschrecken / fro sein / jamern / klagen / schauen / seufzen / weinen
.

Belegblock:

Jostes, Eckhart
105, 16
 (
14. Jh.
):
si ist alzo kreftig, daz sy den geyst von der sele scheyt und in mit got inneclich vereinet.
Helm, H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
die grozen marter, die er leit | daz was in inneclichen leit.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
2333
(
Köln
1476
):
Innentlych dye man ind frauwen | Mariam baeden in trauwen.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob  (
omd.
,
1338
):
Ouch Job da vorne sayte | Und gar innenclichen claite.
Mone, Adt. Schausp.  (Hs. ˹
omd.
,
1391
˺):
dez bit ich dich inneglichen huͤte.
Strauch, Par. anime int.
104, 26
(
thür.
,
14. Jh.
):
man mac inneclicher messe horin dan messe sprechin.
Pyritz, Minneburg 
1553
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Ich mynne sie gar inneclich; | Niht weiz ich ab sie mynnet mich.
Sachs (
Nürnb.
1560
):
Dann wo dein gab und gelt hin-reichen, | Die hast du lieb gar innigleichen.
Adrian, Saelden Hort 
3360
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
das hertz sol vol dankes schoben | und sol Got inneclichen loben.
Päpke, Marienl. Wernher  (
halem.
,
v. 1382
):
Er inneklich betruͤbet wart | Und trurig was von herczen.
hail. altvaͤter  (
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
do wainet sǔ gar inneklich mit ym.
Dreckmann, H. Mair. Troja
10, 9
(
oschwäb.
,
1393
):
dez wart er von hertzen inneclich erfräut.
Gierach, Märterb. 
1868
(Hs. ˹
moobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
der pischolf pat auch innichleiche, | dz dye natern wurden vertann.
Höver, Bonaventura. Itin. B
390
(
moobd.
,
1450
/
60
):
sy sey denn wurckleich, jnner, mit wesenleich wurckig, jnnigleich, substanczleich, vnderstendigkleich oder selbstendigkleich, naturleich, willig, freymuͤtig, liederleich, nottúrftig, vnprechafft vnd gancz volkomen.
Roth, E. v. Wildenberg  (
moobd.
,
v. 1493
):
do erschrack er innigklichen von hertzen.
Munz, Füetrer. Persibein
441, 6
 (
moobd.
,
1478
/
84
):
des frewt dy fraw sich inniklich, | do si des leibes in sach wol gesunnden.
Helm, H. v. Hesler. Apok. ;
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch 
12937
;
Schützeichel, Mrhein. Passionssp. 
280
;
Karnein, Salm. u. Morolf
441, 3
;
Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl. ;
Wolf, Norm im sp. Ma.
43, 40
;
Schönbach, Adt. Pred. ;
Adrian, a. a. O.
901
;
Strauch, Schürebrand ;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel  Var.;
Primisser, Suchenwirt ;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
39, 91
;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 351
.