innigkeit,
die
;
–/-en
.
1.
›Andacht, Frömmigkeit, Gottergebenheit, religiöse Einkehr, tiefe religiöse Empfindung‹;
zu  1.
Texte religiösen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
,  2, ,  6; vgl.  1,  2.
Syntagmen:
der i. geniessen
;
mit i. empfangen / glauben / sprechen
;
abgeschiedenheit und i. / andacht und i.
;
innige / innerste i.
;
mit ganzer / grosser i.
;
i. des geistes, i. des herzen
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
nu klagent etlîche liute, daz sie niht enhaben innicheit noch andâcht noch süezicheit noch sunderlichen trôst.
daz er genzlîche und alzemâle ûferhaben sî in got mit bekantnisse und mit minne und mit wârer, ganzer innicheit.
Fischer, Brun v. Schoneb.  (
md.
, Hs.
um 1400
):
daz si sine liben brut ouch nicht | uz dirre innekeit irwecken.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
1878
(
Köln
1476
):
Also, dat manch hertz stoultz ind hart | Dorch innicheyt beweget wart.
Froning, Alsf. Passionssp. 
47
(
ohess.
,
1501ff.
):
darumb sollet ir nu ansehen | mit innikeyt das schone spyell.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
18, 15
(
omd.
,
1487
):
Nicht dÿ grösße adder manchfeldigkeitt des opphers sunder Jnnigkeitt vnd meÿnũg des hertzen sÿtt gott an.
Wolf, Norm im sp. Ma.
43, 40
(
omd.
,
v. 1496
):
das sy [dy brudere] doch den geist des heiligen gebetis vnd ynnekeit nicht vß leschen.
Strauch, Par. anime int.
38, 36
(
thür.
,
14. Jh.
):
wan Got ist der sele innirste innekeit.
Neumann, Rothe. Keuschh. 
975
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
biss das wir unser leben volenden, | mit ynnikeit unnd mit andacht.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
swenn der mentsch ist in grosser innekait und gern gedenket den groͤsten goͤtlichen willen, und verainet sich mit Got.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Disen frieden in allen disen dingen den leret man alleine in worre abegescheidenheit und in innekeit.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul. 
2, 239
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Innekeit ist ein beuintlich fv́r von minnen, daz der geist gottes enzv́ndet vnd tůt búrnen.
Ebd.
250
:
Innekeit růret vnd tribet den menschen von vssen vnd von innen zů dem dienste gottes.
Quint, Eckharts Pred. ;
ders., Eckharts Trakt. ;
Mone, Adt. Schausp. ;
Sermon Thauleri
11va, 2
;
Schönbach, Adt. Pred. ;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
131, 14, 7
;
Dienes, E. Gros. Witwenb.
222, 24
;
Mayer, Folz. Meisterl. ;
Strauch, Schürebrand ;
Vetter, a. a. O. ;
Warnock, Pred. Paulis
19, 93
;
Schmitt, Urkundenspr.
1936, 166
;
Zirker, Bereicherung d. dt. Wortsch.
1903, 67
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 56
.
2.
›Liebe, Ergebenheit (gegenüber einer Person)‹;
zu  1.

Belegblock:

Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl. (Hs. ˹
pfälz.
,
M. 16. Jh.
˺):
O adeliches weibe, dein innigkeit, dein liebe die will mich todten.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
64, 1
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Ouch han di Sarraceni der lande groze ynnekeit czu sente Thomas.
Ebd.
63, 25
.