innebleiben,
V., unr. abl.
1.
›einswerden (der menschlichen Seele mit Gott durch das Hineinnehmen Gottes in den Menschen)‹; auch ›eine Einheit bilden (von Vater und Sohn)‹; häufig als part. Adj. innebleibend
: ›innewohnend, immanent‹ und als Subst. mit unterschiedlichen Bezugspersonen: ›Immanenz Gottes in der menschlichen Seele; Vereinigung des Menschen mit Gott; Vereinigung von Gott und Jesus; Selbsteinkehr des Menschen; Abkehr von der Welt‹.Texte der Mystik des 14. Jhs.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): , 2, 1 (substantiviert), , 2; vgl. 2, 1, 2 (substantiviert), ; Wortgebrauch oft im Rahmen der Ausdrücke 3, , 8, 5, 4, 2, 1.Syntagmen:
(Subst.) stetes i
.; (part. Adj.) innebleibende ausbringung / ausgeflossenheit / ausgossenheit
, innebleibender ausschlag
, innebleibendes werk / wort
.Wortbildungen:
innebleibung
Belegblock:
Quint, Eckharts Pred.
1, 359, 6
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): diu werk […] diu dâ inneblîbent inwendic und in dem geiste und niht her ûz koment.
Ders., Eckharts Trakt.
9, 19
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): der vater in mir inneblîbende und wonende würket diu werk.
Strauch, Par. anime int.
67, 20
(thür.
, 14. Jh.
): waz begin hait an Gode, daz muz sin mit eime inblibindin werke, daz ist mit deme werke des forstentnisses und des willin, di da sint inblibinde werc.
Bihlmeyer, Seuse
431, 16
(alem.
, 14. Jh.
): heint ein innebliben oder aber ein emziges inkeren wider in úch selben.
Vetter, Pred. Taulers
29, 10
(els.
, E. 14. Jh.
): so ist unser minnenclicher herre fruͤge uzgegangen do er in der ewigen geburt ist uzgegangen us dem vetterlichen hertzen und ist doch inne bliben.
ders., Eckharts Trakt.
405, 11
; Jostes, Eckhart
86, 29
; Sermon Thauleri
1vb, 3
; Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
147, 19
; Nicklas, Seuse.
1914, 76
.