in,
Präp.;
Bedeutungen 1-5 raumbezogen, 6-10 zeitbezogen, 11-15 kaum oder nicht mehr mit Raum- und Zeitaspekten assoziierbar; allgemein breiterer Verwendungsbereich als im Nhd.; für ütr. Bedeutungen (11-15) wird
in
gegen Ende des Frnhd. zunehmend durch andere Präp. ersetzt.
1.
dient mit folgendem Nomen (im Dat.) dem Ausdruck der Situiertheit von etw./jm. innerhalb eines Raumes oder räumlich gedachter Verhältnisse, in denen sich ein Bezugsgeschehen vollzieht: ›innerhalb, in etw.‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (Präp.) 1,  1,  3.

Belegblock:

Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
wenn die Sonne mitten im Himmel ist.
Froning, Alsf. Passionssp. 
6646
(
ohess.
,
1501ff.
):
yn der helle pyn | do mustu ewiglichen ynne synn!
Ebd.
7907
:
des lobet dich zu aller fryst | alles, das inne hymmel ist!
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb. 66, 
9
(
Frankf.
1535
):
In kleyn Armenien vnd in Gallicien werden sie auch funden.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Doch weiz ich dri kindelin | Noch in dem oven sitzen.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt.  (
osächs.
,
1343
):
Ein stimme des rûfinden in der wůstenunge.
Kehrein, Kath. Gesangb.  (
Nürnb.
1631
):
Ein suͤß Honig inn meinem Mundt, | Ein herrlichs Tranck ins Hertzens grundt.
Bachmann, Morgant   (
halem.
,
1530
):
Ir sond wǔssen, das inn dem berg […] ein grosser held ist.
Schmidt, Rud. v. Biberach 
136, 14
(
whalem.
,
1345
/
60
):
want in dem vatterlande werden wir sehent got.
Sappler, H. Kaufringer
11, 380
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
so erkennt ir, was im puoch stet.
Munz, Füetrer. Persibein
422, 3
(
moobd.
,
1478
/
84
):
man hört in allen gassen | wie Persibeins lob do ward aus geschreyt.
Rechn. Kronstadt
2, 382, 40
(
siebenb.
,
1535
):
Als ym register klerlich geschriben stat.
Belkin u. a., a. a. O.
72, 8
;
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
169, 28
;
Küther, UB Frauensee 
141, 14
;
M. Cunitia. Ur. Prop. ;
Rupprich, Dürer ;
Barack, Zim. Chron. ;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
22, 23
;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. ;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
Rot
318
;
2.
dient mit folgender Maßangabe (im Dat.) dem Ausdruck der Situiertheit von etw./jm. innerhalb einer durch die Maßangabe abgegrenzten Entfernung; ›innerhalb von‹.

Belegblock:

Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
Und warend weder stett nach schlösser […] inn zechen millen niennert darby.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.  (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
tetten da grossen wuest mit pranndt […] das oftt in zehen meylen kain haws noch mensch ist.
Bachmann, a. a. O. .
3.
dient mit folgendem Nomen (im Akk.) dem Ausdruck der Gerichtetheit der räumlich gedachten Bewegung eines Bezugsgegenstands / einer Person in einen anderen Bezugsgegenstand hinein; ›in etw. hinein‹; mit folgendem Orts- und Ländernamen ohne Kasuskennzeichnung, dann: ›nach etw.‹.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
1, 210, 21
(
preuß.
,
1412
):
hatten wirs bestalt mit dem koufman, uns silber und groschen yns land czu brengen.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
155, 20
 (
rhfrk.
,
um 1435
):
Dann lassent vns ziehen jn Franckerich.
Froning, Alsf. Passionssp. 
116
(
ohess.
,
1501ff.
):
mit den tufeln muß er yn die helle gan!
Luther, WA (
1531
):
wo sie den Keiser personlich jnn Deudsch land brechten.
Kehrein, Kath. Gesangb.  (
Bautzen
1567
):
Vom Geist ward er ind Wuͤste gfuͤrt.
Skála, Egerer Urgichtenb.
166, 12
(
nwböhm.
,
1575
):
sej hernach In Beheim Komen.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
kom ein gross weter umb drei stund gen nacht und schlug ein den turn.
Sachs, (
Nürnb.
1557
):
Samlet wider ein heere klug | Und darmit in Persia zug.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  (
oobd.
,
1349
/
50
):
wenn ez [daz dornswein] zornig wirt, sô scheuzt ez die selben dorn in die hund und die läut reht sam pfeil.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
19, 54
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
In dich geusset, | in dich flewsset | gotes genade ane zil.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
182, 1
 (
moobd.
,
1473
/
8
):
Da stiessen s’in die habe | und zugen aus ans landt.
Roth, E. v. Wildenberg  (
moobd.
,
v. 1493
):
Pompeius ward fluchtig […] von erst in Kriechen, darnach in Egipten.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen  
34, 4
(
mslow. inseldt.
,
1597
):
iśt Betgen […] wegen eines begangenen Ehebruchs inns gefenknuß eingelegt worden.
Dubizmay, kurß zu Teutze
1, 7
;
Kurz, Waldis. Esopus ;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
222
;
Bell, G. Hager
619, 2, 3
;
Roloff, Brant. Tsp. 
92
;
Schmidt, Rud. v. Biberach 
10, 23
;
Pfeiffer, a. a. O. ;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ;
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
16
;
Qu. Brassó
4, 219, 21
;
Wolf, Mathesius.
1969, 35
.
4.
dient mit folgendem Nomen (im Dat.) dem Ausdruck der Situiertheit von etw./jm. auf einer waagerechten Fläche, auf der Oberfläche von Sachgegenständen oder auf etwas flächig Gedachtem, auf dem sich ein Bezugsgeschehen vollzieht; ›auf etw., oben auf etw.‹.
Phraseme:
har in zänen haben
›Haare auf den Zähnen haben‹.

Belegblock:

Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
54, 14
(
Frankf.
1535
):
er wechset in Arabia vnnd Cipern / aber das in Cipern ist mehr weycher.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
104, 36
 (
omd.
,
1548
):
Da auch einer gebeude angestellt in einem felt, das er nicht in lehen hett.
M. Cunitia. Ur. Prop.  (
Öls
1650
):
suche man […] in einer der gantzen Erden gemeinen Landkarten.
Bachmann, Morgant   (
halem.
,
1530
):
Der sytz, in dem Marsillia saß, zerbrach under im.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  (
oobd.
,
1349
/
50
):
ain stain, den vindet man in der inseln Samus.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
1523
):
all waren […] die man in jarmarkten […] dahin bringt.
Opel, Spittendorf ;
Pfeiffer, a. a. O. ; ; ; ;
5.
dient mit folgendem Nomen (im Dat.) dem Ausdruck der Situiertheit von etw./jm. auf einer senkrecht stehenden Fläche, auf der sich ein Bezugsgeschehen vollzieht, oder in der unmittelbaren Nähe von etw.; ›an etw., an etw. dran‹.

Belegblock:

Rupprich, Dürer  (
nobd.
,
1512
):
dy dicken des fürsichtigen arms. […] Vor dem elpogen miten jm arm 26 teill.
Sachs (
Nürnb.
1551
):
Der pawr kummet, gienht auff, kratzt sich im kopff unnd spricht.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  (
oobd.
,
1349
/
50
):
wan der vogel wont in dem mer und prüett seineu air siben tag.
Rapp, UB Stuttg. (
schwäb.
,
1413
):
als dick ouch das were brúchig wúrde, so súllen wir in hofstatt in dem Necker geben.
Roloff, Brant. Tsp. 
44
;
Pfeiffer, a. a. O. .
6.
dient mit folgendem Nomen (im Dat.) dem Ausdruck der Fixierung eines Bezugsgeschehens auf einen bestimmten Zeitpunkt oder eine bestimmte Zeitspanne; ›zu dem Zeitpunkt, in, an‹.
Syntagmen:
in der zeit / nacht, in dem (den) monat(en) / tag(en) / jar(en), im anfang / ende
.

Belegblock:

Froning, Alsf. Passionssp. 
53
(
ohess.
,
1501ff.
):
mit andacht sollet er diß schawen | und in alle uwern tagen | Jhesu syn crucze helffen tragen.
Menge, Laufenb. Reg. 
173
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
Die reben ich beschniden wil | In disem manot.
Fuchs, Murner. Geuchmat 
321
(
Basel
1519
):
Nun bin ich doch in alten ioren, | Do dennocht ouch schon wiber woren.
Vetter, Schw. zu Töß  (
halem.
, Hs.
15. Jh.
):
do in der nacht ward, do kam sy ansichteklichen zů ir stúffmutter.
Bachmann, Morgant  (
halem.
,
1530
):
Es ist yetz nŭt im zyt zeblăssen, wann ich bin tod.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1577
):
so soll man im angiessen dreimall in tag der di angießkandl hat.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
n. 1618
):
solle ess […] mit der berainung der wälter oder in ainen andern tag […] vürgenommen werten.
Helm, Maccabäer ;
Feudel, Evangelistar 
24, 6
;
M. Cunitia. Ur. Prop. ;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
24
;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
49, 20
;
Piirainen, Stadtr. Kremnitz  
48
;
7.
dient mit folgendem Nomen (im Dat.) dem Ausdruck der Eingebettetheit eines Bezugsgeschehens in einen nicht festgelegten Zeitpunkt innerhalb einer zukünftigen Zeitspanne (nicht innerhalb eines Geschehens, dies unter 9); ›innerhalb, in‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (Präp.) 2,  3,  5.

Belegblock:

Rupprich, Dürer  (
nobd.
,
1512
/
3
):
diese kunst […] hat sich erst jn anderhalb hunder jorn wider angespunen.
Chron. Nürnb. (
Nürnb.
15. Jh.
):
put man früe […], iederman auf und in einer stund waren sie fertig.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
Ich bitten got, das er üch inn kurtzem botschafft von innen gebe.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
, Hs.
A. 16. Jh.
):
so soll man in vierzehen tagen nicht in das velt treiben.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1508
):
der selb sol den […] mit im bringen fur den ambtman in ainem monat.
Bachmann, a. a. O. ;
Heidegger. Mythoscopia 
57, 9
;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. ;
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
199, 4
;
8.
dient mit folgendem Nomen (im Akk.) dem Ausdruck der Dauer eines Bezugsgeschehens in einen gegebenen Zeitabschnitt hinein; ›in etw. hinein‹.

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
1366
):
unde regirten di stat nach irme sinne in daz sibende jar.
Ebd. (
1379
):
di geselschaft werte in daz drette jar, da nam si ein ende.
9.
dient mit folgendem Nomen (im Dat.) dem Ausdruck der Eingebettetheit eines Bezugsgeschehens innerhalb eines weiteren, sich in der Zeit vollziehenden Geschehens oder eines in Zeiterstreckung gedachten Zustandes; ›im Laufe von, während, bei‹.
Phraseme:
in leben sein
;
in frischer tat
›auf frischer Tat‹;
in rechten hangen
›noch unentschieden sein (von Prozessen)‹;
in dem besten
›auf der Höhepunkt von etw.‹;
etw. im fusstapfen rügen
›etw. auf der Stelle rügen‹;
der winter ist im kältesten
›der Winter ist auf dem Höhepunkt‹.

Belegblock:

Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
158, 1
 (
rhfrk.
,
um 1435
):
ich forchte er sye dot / Dann were er jn leben / so were er lange widerkomen.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1490
):
In diesen leuften beschahen auch etlich anstellung eines frids.
Rupprich, Dürer  (
nobd.
,
1508
/
9
):
durch den winkelhoken werden gemacht dy nidergetrückten gründ, wÿ dw das nachmals jm machen sehen würst.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
135
(
Nürnb.
1517
):
in einem einigen und kurzen reden eröfnet er die ganzen warheit.
Bachmann, Morgant   (
halem.
,
1530
):
im nachtessen ertzalt im der wyrt das schantlich läben irs kǔnigs.
Aber im rytt fand er leyd uff leyd.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  (
oobd.
,
1349
/
50
):
daz dritt ist, daz dik in dem ertpidem auz der erden vert vil sandes und staubes.
den mäusen wechset die leber in vollem mônn.
diu turteltauben mügent niht wol gevliegen in dem wind.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.  (
moobd.
,
1478
/
81
):
Darzue gieng die ellend waisin in hoffnung, sy fund da leut, die sy herwergten.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1423
, Hs.
18. Jh.
):
dass derselbe amtmann […] einen so nicht angesessen einer solchen handlung halben in frischer tatt in verwahrung brachte.
Ebd. Anm. (
2. H. 16. Jh.
):
ob aber der schathafte in solcher vergleichung vermainet, ihme geschäche zu kuerz.
Lemmer, Brant. Narrensch. 
17, 10
;
Bachmann, a. a. O. ; ;
Pfeiffer, a. a. O. ; ;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
10.
dient mit folgendem Nomen (im Dat.) dem Ausdruck des Zeitpunkts, nach welchem ein Geschehen eintritt; ›seit‹.

Belegblock:

Bachmann, Morgant   (
halem.
,
1530
):
in zechen jǎren hab ich nie so grossen tǔrst gehept.
11.
dient mit folgendem Nomen (im Akk.) dem Ausdruck der Gerichtetheit einer Handlung von jm. auf etw. anderes/jn. anderen hin; die zugrundeliegende Vorstellung räumlicher Gerichtetheit ist hier noch nachvollziehbar; ›an, auf, gegen, in, zu etw. / jm.‹.
Phraseme:
sich in bettelstab richten
›sich an den Bettelstab bringen‹;
etw. in dach bringen
›etw. (ein Haus) bis zum Dach aufführen‹.

Belegblock:

Große, Schwabensp.  (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Swer in de achte Cůmt, e daz dan inne den ban, der sol oůch e von der achte komen.
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Wir hasden vns selue altze sere, | leissen wir sy treden in vnse ere.
Kurz, Waldis. Esopus  (
Frankf.
1557
):
Du solt nicht wuͤten oder schelten | In den, der dirs kan widergelten.
Luther, WA (
1531
):
das er [Gott] uns fur sie nicht erhoͤren woͤlle, sondern sie lassen gehen und sich wie Pharao jnn den heiligen geist versuͤndigen.
M. Cunitia. Ur. Prop.  (
Öls
1650
):
so gehoͤren sie beide in unser hemisphær.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
45
(
Nürnb.
1517
):
wo sie durch die gnad eingossen ist, do füret sie ins herz Christum.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
, Hs. 
1359
):
ob anders der mensche […] werfe sinen enker in Got manlichen.
Anderson u. a., Flugschrr. 18, 
4, 23
([
Straßb.
]
1523
):
Wie ein yeder glaubt vnd hoffet in gott / also hat er auch hilff von gott.
Lemmer, Brant. Narrensch. 
56, 50
(
Basel
1494
):
Sellig / wer hofft jnn gott alleyn / Er fellt / vnd blibt nit jn der hoͤh.
Chron. Augsb. 4, 
452, 15
(
schwäb.
,
1506
):
übereilten die Tarter an ainem moß und schlůgentz int flucht.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.  (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
was er nicht trawt ze halten, ließ er in den grundt abprechen.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
2101
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
Also entrinnet dem gewalt gotes nichtes wenn die sunde, wann die vellet nicht in got.
Luther, WA Tr. ;
Sappler, H. Kaufringer
14, 14
;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. ;
Baptist-Hlawatsch, a. a. O.
1594
;
Wolf, Mathesius.
1969, 35
.
12.
dient mit folgendem Nomen (im Dat., oft auch ohne Kasuskennzeichnung) dem Ausdruck der Modalität des Bezugsgeschehens; die zugrundeliegende Vorstellung räumlicher Verhältnisse ist kaum nachvollziehbar; ›in; in der Art und Weise von etw., in Form von etw.‹.
Phraseme:
etw. in übel / im besten aufnemen; in samt und sonder
›insgesamt‹;
in den / keinen / manchen weg
›auf diese / keine / mancherlei Weise‹;
etw. (vieh) in halbem geben
›etw. (Vieh) zu Fütterung geben, so daß der Nutzen zwischen Eigentümer und Besitzer gehälftet wird‹.

Belegblock:

Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck 
16, 38
(
thür.
,
1474
):
hat sy […] sollicher sachen gantcz entscheyden in fruntschafft.
Froning, Alsf. Passionssp. 
149
(
ohess.
,
1501ff.
):
ich thun uch allen kunt in truwen, | das uch nummer magk beruwen.
Meisen u. a., J. Eck 
55, 13
(
Ingolst.
1527
):
bewert das in den ketzern Arrio und Eunomio.
Sachs 17, 
147, 33
(
Nürnb.
1554
):
Wen sie […] mich anschnurrt in irem zorn.
Lemmer, Brant. Narrensch. 
28, 8
(
Basel
1494
):
Sin narrheyt gibt er jn geschrifft.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
Alle dysse ding schickt üch Marsillia inn frŭntschaft zeichen.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1695
):
sie […] allhier in kosten der gemeinden oder deren, so den underschlauff gegeben, so lang aufbehalten solle.
Schmidt, Rud. v. Biberach 
59, 20
(
whalem.
,
1345
/
60
):
oͮgen, die krank sint, enphahent ze ersten liecht der svnnen in tvnklen, swarzen varwen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  (
oobd.
,
1349
/
50
):
Bubo haizt ain auf oder in anderm däutsch ein haw.
13.
dient mit folgendem Nomen (im Dat.) dem Ausdruck der Ursache für ein Bezugsgeschehen; ›durch, wegen, auf Grund von etw.‹.

Belegblock:

Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
122, 75
 (
rhfrk.
,
um 1435
):
Jn dem gerüchte entwachte die konnigynne.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mk. (
osächs.
,
1343
):
si irschrâckin in sîner lêre.
Anderson u. a., Flugschrr. 1, 
10, 18
(
Leipzig
1520
):
wan in der tauff wirt gegeben das leben.
Ebd. 3, 
11, 11
(
Wittenb.
1525
):
Darumb ermane ich euch ynn Christo.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
73, 31
(
Nürnb.
1548
):
Christus sagt / man sol inn seinem namen bitten.
Anderson u. a., a. a. O.
22, 2, 16
;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
184
;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. .
14.
drückt mit folgendem Nomen (im Dat. oder ohne Kasuskennzeichnung) den Zweck des Bezugsgeschehens aus; ›mit dem Zweck, in der Absicht‹.

Belegblock:

Lemmer, Brant. Narrensch. 
12, 24
(
Basel
1494
):
Das er die brieff nit laß zů hant | Die jm jn warnung worent gsant.
Bachmann, Morgant  (
halem.
,
1530
):
er wust nǔt, wer sy wǎren und ob sy in guottem oder in bössem kammen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  (
oobd.
,
1349
/
50
):
in der stat […] was […] ain tempel gepawen in der êre des obristen gotes.
ainz daz ander speiset gaistleichen mit guoter lêr oder leiplichen auch in gotes êr.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
48, 96
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
zwelfpoten tailung dein gesampte schar | in huet bewar in frides pant | ainig und gar unzertrannt.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck 
313, 14
;
Bachmann, a. a. O. ; ;
Spechtler, a. a. O.
1, 127
.
15.
dient mit dem folgenden Nomen (im Dat.) dem Ausdruck des Aspektes, unter dem etw. betrachtet wird; ›hinsichtlich, im Hinblick auf, in bezug auf‹; an 12 anschließbar.
Phraseme
(am ehesten hierher):
in meinem bedünken
›nach meinem Dafürhalten‹.

Belegblock:

v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
29, 5
(
omd.
,
1487
):
Dem nach hald masse Jn der liebe deins ehlichen gemahels.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
69
(
Nürnb.
1517
):
diejenen kein gemeinschaft haben mit der breut, die ir in sünden nit gemeiner sein.
Schmidt, Rud. v. Biberach 
104, 11
(
whalem.
,
1345
/
60
):
ein spise der minne ist in verminrung zitlicher dingen begirde.
Bachmann, Morgant  (
halem.
,
1530
):
er übertrift inn manheit und redligkeyt alle.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
34, 9
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Du pist sibenveltig in den gaben.
16.
dient vor einem Zahlwort dem Ausdruck einer ungefähren Maß- oder Mengenangabe; ›an, bis, gegen‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1535
):
er rustet seiner knecht 318 […] und jagt in bis gen Dan, inn die 60 meil deudsch.
Chron. Nürnb. 2,  (
nobd.
,
1449
/
50
):
darnach kauft der rat die schoff alle, […] das hundert umb 25 in 30 gülden.
Chron. Augsb.  (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
ich glaub, der mülin seien biß in neun.
Ebd. Anm. 1 (
1556
):
hab ich […] landsknecht, also wol gerüst vnd so schön ichs nie gesehen hab, in 3500 starck, angenomen.