immermer,
Adv.
1.
›immer, für immer, für alle Zukunft‹;
mer
verstärkender Zusatz;
vgl.  1.
Syntagmen
(ansatzweise phrasematisiert):
immermer und ewig(lich)
;
heut und immermer
;
jezt, nu und immermer
; verstärkend bei Ausrufen
ach got, ach immer mer, mord immer mer
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
ein mensch […] der allez daz hæte, daz alle menschen ie gehâten und nû hânt und iemermê gehaben suln.
Karnein, Salm. u. Morolf
31, 5
 (
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
ich wil mit heres kreffte uber see | wer mir des gehilffet, | den wil ich richen iemer me.
Strauch, Par. anime int.
26, 15
(
thür.
,
14. Jh.
):
di geburt von deme vadere di ist ewecliche gewest und sal ummerme sin.
Ebd.
100, 14
:
di sele wirdit auch fornuwit, wan si ummirme hi mac waschin und zunemen.
Schönbach, Adt. Pred.   (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
daz vůr sal immer mer bůrnen uf dem altare.
Kehrein, Kath. Gesangb.  (
Bautzen
1567
):
WIR dancken dir lieber HErre, | […] | Heut vnd vmmer mehre.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
27, 11
(
schles.
,
1350
):
hat sich der vor vns vorczegin wylleglichen nv vnd ymmer me.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
wer in heimelichen hielte […] solte man iemerme von der stat verwisen.
Dierauer, Chron. Zürich  (
halem.
,
1415
/
20
):
Und zugent jemer me das land heruf und kament Olten ǔber das Hag.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1429
):
gib […] den […] herren […] dieselb pfrůnd nu und hinanthin iemer me ze lihende.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
20, 9
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
in paider oren | fluecht in got immer mer, | Adamen distel, doren | und Even kindes we.
Weber, Füetrer. Poyt.
148, 6
(
moobd.
,
1478
/
84
):
das gib ich im, zw sambt mein klare schwesster, | ir mügt euchs frewen ymmer mer.
Munz, Füetrer. Persibein
118, 6
(
moobd.
,
1478
/
84
):
du macht wol sagen ymmermer | das dich dein ar zúe hail hat her gefúeret.
Kummer, Erlauer Sp.  (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
ist pilleich, daz arm und reich | dir dankchen immer mere.
Große, Schwabensp. ;
Quint, a. a. O. ; ;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck 
287, 12
;
Strauch, a. a. O.
45, 8
;
Schönbach a. a. O. ;
Palm, Veter Buoch ;
Anderson u. a., Flugschrr.
30, 8, 4
;
Kehrein, a. a. O. ;
Mayer, Folz. Meisterl. ;
Rennefahrt, Statut. Saanen ;
Sappler, H. Kaufringer
16, 219
;
Roder, Stadtr. Villingen ; ;
Spechtler, a. a. O.
6, 57
;
Munz, a. a. O.
322, 7
.
Kummer, a. a. O. ;
2.
›je, jemals‹; bei vorhergehender Negation und in Fragesätzen;
zu  2.

Belegblock:

Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann 
5, 9
 (Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
nicht, das ichzit sei, das mir rechte freude immermer müge widerbringen.
Luther, WA (
1530
):
wer hat solches ymer mher kunnen gedencken von dem Sone Gottes.
Chron. Nürnb.  (
nobd.
,
1456
):
und ob eß immermer gegen im zu verschulten kom.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
O wie kan ich jmmermehr, | Dir genugsam dancken.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen  
22, 16
(
mslow. inseldt.
,
1498
):
Ob śie immermehr begrieffen in śolcher śach wirt werden.
3.
›immer noch‹; zur Kennzeichnung eines Geschehens, das aus der Vergangenheit in die Gegenwart andauert.

Belegblock:

Luther, WA (
1542
):
Wer gleubet doch jmmer mehr, das solcher ernst sey, dauon hie Christus redet?
4.
›nie mehr, nimmer‹.

Belegblock:

Pyritz, Minneburg 
473
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Oder daz min hertz wer verwunt | Mit einem gluwenden spisse | So daz der wunden riße | Mir ymmer mer geheilten zu?
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen  (
halem.
,
1400
):
das wir [die dorflüte] von dis hin iemer me dise unsere gewonheit under uns und daz recht als vor stat ablassen wend.