imbis,
inbis,
imbs,
der
das
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/-(s)e, auch -Ø
;1.
›Mahlzeit am Morgen, am Mittag oder (vereinzelt) am Abend‹; auch ›Zwischenmahlzeit‹; metonymisch ›Zeit der Essenseinnahme, Essenszeit‹ sowie ›eingenommenes Essen‹; in Rechtstexten ›rechtsbräuchliche Mahlzeit‹.Zu verschiedenen Bräuchen vgl.
Kramer, Volksl. Bamb.
sowie 1967, 151
Zoepfl, Alterthümer.
.1860, 391
Überwiegend frk. und alem. Belege.
Syntagmen
ein(en) i. bieten / einnemen / geben / halten / machen / nemen / volbringen / zubereiten / zurüsten, jm. ein(en) i. schuldig sein, dem gericht ein i. kosten; jn. zu i. berufen, zu i. essen / fressen
; als Zeitangabe: auf / um den i., in / nach / unter / vor dem i.
Belegblock:
so geschicht es […] daß hunt und wölf beid ob eim schaf zů ims freßen.
der bischof zum wyhenachten mit dem ymbs wie bisher gehalten werden sol.
Derselbige pflegt hernacher seinen aydsbrüdern, sambt deren weibern zum einstand einen imbis zue geben.
wann sie einen zu ihnen ins gericht tut, so ist er denen im gericht ein imbs schuldig.
den schniedern zeit der ernden zu mittag zu essen ein suppen, gemüs und brot, und zu undern etwa ein sauer milchsuppen […] den fruchtbindern aber ein trunk weins zum imbs nach gelegenheit der menge.
2 fl. 9 alb., so bisher gehort haben zu dem brueder ymbs.
,wenne du machist eyn ymmyz adir eyn abynt ezzen, so enlade nicht dyne frunt.
Bereite vns ein gut imbiz durch diesen appel von egipto.
Man sol […] alle jar dreu imbiz haben und zů jedem imbiz ein pfunt haller.
wan das gericht gescheen ist, so mugen im die menner umb gunst und lieb willen woll ein imbiß biten.
Und do er ze einer zit also sas in der zelle nach dem imbis, da hat in daz liden úberwunden.
asz man zu ymbisz und zu nacht daselbs.
Ebd.
95, 31
: das die selben […] eydtgnossen uff dryen stuben alle ymbis […] morgens und nachts geessen haben.
Ir sollen aber nit mer […] mit ainander zů imbis essen.
dar vmbe ist dise edel wurtschaft genant ein naht mas, noch deme kein inbis me got.
do worent […] vil […] in die stat gangen eßen, wand ez was in deme inbiße.
dis geschach alles am ostertage vor ymbeße. […] Noch ymbeße gingent die Juden aber zů rote.
es waz der mestag dez herren vnd ein gůt imbis
[Var. Z.
imbis oder mittagmal]
ward gemacht. Ebd. Var.:
wir gen heim wann es ist die stund des ymbiß
[Var. Z.
ymbiß oder morgenessens].
der engel des herrn sprach zů abacuck. Bring das ymbiß das du hast in babilon danieln.
Als Jhesus zu ymbis gessen het, sprach er zu Simon petro.
Wir weren wol bliben do heim noch heüt | […] | So hetten wir langest zů imbs fressen.
Als er […] seinem weib befalh […] auff den mornigen tag uff den ymbis / ein gůt mal anzůschicken.
Ebd.
36, 33
: Als sie […] ir zeit vertriben / bis das es umb den ymbis war.
Ebd.
43, 35
: Als nůn die armen leut den ymbis volbracht / hand sie Gott dem Herren lob und danck gesagt.
Und sol im ain keller selb dritt den imbiß geben.
gsach ein hyrt, der huot der rindern und wott by einem brunnen zymbiß essen.
So man danne gisset ze inbisse so sol man vf senften betten ein wile slafe.
die vorgen. guͤter sullent jerlich ein dienst einem kamrer geben, ein nachtzal und ein imbis mit fuͥnf pferden.
nach dem der jmbis phrait ward, […] mit vleiß er ward verwappent wol.
Struck, Kollegiatstifte
289, 5
; Kollnig, a. a. O.
150, 26
; Kurrelmeyer, a. a. O. ;
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst ;
Harsdoerffer. Trichter ;
Bernoulli, a. a. O.
5, 278, 24
; Williams u. a., Els. Leg. Aurea
226, 21
; Merz, Urk. Bremgarten
541, 12
; Bremer, Voc. opt.
300
; Munz, Füetrer, Persibein
166, 6
; Panzer, a. a. O.
461, 1
; Voc. Teut.-Lat.
p vr
; Shess. Wb.
3, 892
; Öst. Wb.
3, 225
; Vorarlb. Wb.
1, 1490
.2.
im Syntagma früer imbis
›Morgenmahlzeit‹; metonymisch: ›Zeit der Essenseinnahme am Morgen‹.Belegblock:
daz osterlembelin […] daz was also ein fruͤge inbis.
alle winschenken […] suͥllent alle samstag von fruͤiem ymbis vntz zů conplet zit […] vnser vngelt antwuͥrten.
iij iuchart ackers und j wisli, dz het ainer wol ze vruͤiem immis abgemaͤcht.
daz niderlegen zů Rüttlingen ist geschechen uf den donrstag nach dem hailigen pfingstag uf fruͤen inbiz.
3.
›Festmahl‹; in den Belegen Gebrauch des Wortes im Zusammenhang mit Festmahlen bei Fürsten, z. B. beim Kaiser, mit Hochzeiten und mit dem Leichenschmaus.Belegblock:
Von dis keysers ymbeße mit den kurfürsten.
wan es was der herlicheste hof und ymbes und hofieren do das men ie von keysern geschriben vindet.
Nun waz es komen uff die zitt | Als der imbis denn gelitt.| Der riche kaysser da gebott | Daz man win und brott | Uff trüg nach gewonhaitt.
von dißhin enkein geselschaft noch manne samenthaftlich mit einandren me uͥber kein grab gan sollent, nemlich nach dem imbis vff dem ersten tag, so man die lichen / begrabet.
und sol ouch vor imbis mit dem brutgelt nieman zů dem tantz gan noch zů dem tantz gan noch zů dem win ze schenken.
sol och vor imbiss mit dem brǔtgend nieman gaͧn zem win und im schenken.
Brandstetter, Wigoleis
193, 3
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
456
.4.
›Mittagszeit, Zeit zwischen 11 und 12 Uhr‹ (ohne Bezug auf das Essen); offen zu 1.Belegblock:
am 9. tag des hoͤwmonets umb den imbis beschach die schlacht.
Ebd.
66, 13
: anno domini 1386 do verlor die sunne iren schin uf den ymbis.
5.
›das heilige Abendmahl‹.Syntagmen:
i. nemen / speisen; des i. warnemen
.Belegblock:
Min vorborgen manne, | Daz ist aller sorgen vorgiz, | Daz wirt da mit im min inbiz.
Wer hört zuo gottes tisch, | Der nem des inbis war.
6.
›Gebiß, Zahnreihe, Kiefer (des Pferdes)‹.