hämisch,
Adj.;
zu
1
(so
Pfeifer
2000, 502
gegen
Kluge/S.
2002, 387
: „Herkunft unklar“).
›heimtückisch, hinterhältig, hinterlistig, boshaft, gemein‹.
Bedeutungsverwandte:
(Adj.) 4, ,  2, ,  2, (Adj.), , , .
Syntagmen:
h. schimpfen, jn. h. vergrimt eren
;
die hämische list / tat / tücke, das hämische schwein
.
Wortbildungen:
hämische
›Hinterhältigkeit‹,
hämischen
›jn. hinterhältig angreifen‹.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
want sî mit hemischir tât | den degin sô ellinthaft | slûgin unde nicht mit craft.
Ziesemer, Proph. Cranc Jes.
32, 7
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
des hemyschen
[
Eck
1537:
betruglichen
;
Luther
1532:
kargen
; 1534ff.:
Geitzigen
]
vas sint alzubose, want er tychtit gedanken zu vorterbene.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
So meynet er dy vrunde sin, | Di Sathan, dis hemsche swin, | Uf Job gereyzet hatte vort.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
alsso lange das Pylatus alsso vil hemischlichen geschymphte, das her seynen bruder mit eyme steyne zu tode gewarf.
Sachs (
Nürnb.
1551
):
wie sicht dein man so heünisch, | Tückisch, hemisch und wetterleünisch?
Ebd. (
1559
):
Er ist ein schalck, hemischer dück, | Ist gewest mein gedingter knecht.
Rot
315
(
Augsb.
1571
):
Hamisch oder Hämisch, vom Lateinischen wort Hamus, Ein angel / hacken daran man etwas facht oder an sich zeucht. Hämisch, an sich ziehent / der mit listen etwas an sich haͤcklet oder bringt / daruon kompt ein verbum Hämischn. Ein vnuersehner ding angreiffen.
Klein, Oswald
19, 65
(
oobd.
,
1416
):
Manig hämisch list so ward volbracht | von in mit naigen, bucken.
Piirainen, Stadtr. Sillein
70r, 32
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Nu hoͤrt lage vnd hemisch daz richtet der purgraue.
Gerhard, Hist. alde e
2240
;
2423
;
Klein, a. a. O.
3, 153
;
Voc. inc. teut.
k viijv
.