häcker,
vereinzelt ohne Uml.,
der
;
–/-Ø
.
1.
›Tagelöhner, Arbeiter im Weinberg, dort insbesondere mit dem Aufhacken des Bodens Beauftrager‹;
mit offenem Übergang zu ›Winzer‹; vgl.  1.
Vorw. Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
ein gutes häckerl
›Person, die sich nicht auf dem Kopf tanzen läßt‹ (hierher? im Kontext auf Namen wie
Heccor, Hector
bezogen).
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld):  2, (
der
12,  2,  1,  3, .
Syntagmen:
einen h. fangen
;
der h. hacken, trunken stehen, das gut ablesen
;
dem h. etw. zu lon geben, die schuhe flicken
;
busse von dem h. fordern
;
der h. im weinberg
;
die meinung des h
.
Wortbildungen:
häckerglocke
,
häckerleute
(a. 1649),
häckerlon
,
häckersson
(a. 1601).

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
der ein were ein hecker, der ander ein becker, so bistu ein lecker, sprach ich.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
99, 2
(
Frankf./M.
1568
):
Jch bin ein Haͤcker im Weinberg | Jm Fruͤling hab ich harte werck / | Mit graben / vaͤltzen vnd mit hauwen / | Mit Pfaͤlstossn / pflantzen vnd bauwen / Mit auffbinden vnd schneiden die Reben.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
57, 5
(
nobd.
,
1341
/
2
):
Von der heckerglocken [...] Voͤr derselben glocken sol ein ieglich wingartman haben gewunnen hecker, sniter oder binder.
Chron. Nürnb. Anm. 1 (
nobd.
,
1449
/
50
):
so sein auch ·bey 30 armer paẅrn und hecker gefanngen, also das nichtz groß daran ligt.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
Das ist der hecker maynung, die clagen von iren gutern, wie sie beschwert sein.
Uff das, das dem armen, gemainen man der clöster guter nit entzogen werd, ist das unser hecker maynung und stymb, das ain ganze gemaind mit waffender hand alle closter einnemen.
Engel, Rats-Chron. Würzb.
110, 3
(
nobd.
, Hs.
M. 17. Jh.
):
in der fasten gabe man einem heckher ein tag zu hackhen 20₰.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
davon noch den, der im nit in dem maul läst umbgên, der gemain man sprichwortweis ein guets Heccerl haist.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1624
):
die [...] ausgëbne örter haben und dieselbigen sollen durch erkantnuß daz hackerlann bezalln.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
108, 10
;
Hoffmann, a. a. O.
176, 33
;
210, 34
;
Bobertag, Schwänke ;
Schib, H. Stockar
165, 9
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 56
.
Vgl. ferner s. v.  2, (
der
1.
2.
›Trödler, Gaukler‹.

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1558
):
Ein hecker saß inn Franckenlandt | Derselbig trieb mit mund und handt | Gar seltzam abenthewrlich schwenck.
Mollay, Ofner Stadtr.
150, 2
(
ung. inseldt.
,
1. H. 15. Jh.
):
Dy hagkerr, dÿ do allerrlayer genant sein, mugen allerlaÿ altz ding fail haben.
3.
›Häcksel, klein gehacktes Stroh‹;
vgl.  3.

Belegblock:

Ermisch u. a., Haush. Vorw.
17, 41
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Den hecker zu futter nicht zu grob schneiden lassen.