herzogtum,
das
;
-(e)s/-
.
1.
›Herrschaftsgebiet eines Herzogs‹; auch: ›Herzogtum als Staatsform‹; gelegentlich: ›Herzogswürde‹;
diese Komponenten sind nicht immer deutlich voneinander zu trennen; zu  2.
Bedeutungsverwandte:
2
 2,  8.
Syntagmen:
das h. als erbe ansprechen
;
etw. ein h. werden
;
des herzogtums beraubt werden, verzicht tun
;
im h. etw.
(z. B.
eine stat
)
bauen
;
die hauptstat des herzogtums
;
ein lehen von dem herzogtum
.

Belegblock:

Grundmann u. a., A. v. Roes
205, 36
(
alem.
,
15. Jh.
):
da von geschach, dz das huß der hertzogen von Sahsen nit alleyne des riches, sunder ouch des hertzogentuͦmes und aller wurdikeyt der fúrstlikeyt mit rehtem urteyle der fúrsten beroubet wart.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Basel
,
um 1440
˺):
Sehent, alle künigrich, alle hertzogthuͦm, alle groveschafften, alles erttrich daz stadt in des heyligen richs handen zuͦ rechttem lehen.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
Von dannen Ritten wir noch denselben Abent gen Mayland / die Hauptstatt des gantzen Hertzogthumbs.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 204, 27
(
moobd.
,
1381
):
Ez ist auch ze wizzen, daz die vorgenant muͤl vormalen lehen gewesen ist von der herschaft vnd dem herczogtum zu Bayern.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Der jung herzog rueft das recht an, sprach an das herzogtumb Bairn als sein änlich und väterlich erb.
Piirainen, Stadtr. Sillein
61r, 33
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Do vorcherten yn dy roͤmer den namen vnd hizzen sy herzogētvͦm Daz erste waz sachsen lant.
Thür. Chron.
11v, 9
;
Anderson u. a., Flugschrr.
23, 5, 34
;
Vogel, a. a. O.
1, 137, 32
;
Moscouia
B 2v, 23
.
Vgl. ferner s. v.  1,  1.
2.
›Führung, Führerschaft‹;
zu  3.
Bedeutungsverwandte:
 2; vgl.
1
 2.

Belegblock:

Gerhard, Hist. alde e
839
(
omd.
,
um 1340
):
Wolden si [Dathan und Abiron] haben drate | Daz herzogetum von Moise.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Straßb.
1466
, Var.:
Augsb.
um 1475
):
Nichten woͤlst suͦchen die laitung
[Var. Z-Oa:
daz herzogtuͦmb
]
von dem menschen.