herzlos,
Adj.
1.
›ohne Kraft, schwach, ohnmächtig‹;
zu
herz
(
das
) 1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
abkräftig
,
amächtig
 3,
anmächtig
 2,
arm
(Adj.) 11,
blöde
(Adj.) 2,
dachtlos
,
lam
(Adj.) 2,
lendlos
 2.

Belegblock:

Bihlmeyer, Seuse
269, 25
(
alem.
,
14. Jh.
):
Ich was herzlos worden, min stimme was mir engangen, ich hate min kraft zemal verlorn.
Maaler
220r
(
Zürich
1561
):
Hertzloß / Vast bloͤd / Dem offt onmaͤchtig wirt vnd geschwindt.
2.
›empfindungslos, gefühllos‹;
zu
herz
(
das
) 5.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
hart
(Adj.) 6,
hartherzig
,
kalt
(Adj.) 3.

Belegblock:

Bihlmeyer, Seuse
419, 4
(
alem.
,
14. Jh.
):
Min kint, es ist nút umb úch als umb vil andrú hertzlose menschen, die weder got noch die welt minnent.
Jörg, Salat. Reformationschr.
188, 16
(
halem.
,
1534
/
5
):
Da wand der gmein man ein schoͤnen vogel erwütscht han / so hat er ein hertzlosen grillen jmm cloben.
A. à S. Clara. Glori
12, 22
(
Wien
1680
):
ein heiliger Soldat soll schertzloß seyn / aber nicht hertzloß.
Jörg, a. a. O.
496, 8
.
3.
›mutlos, verzagt‹;
zu
herz
(
das
) 7.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
blöde
(Adj.) 2.
Gegensätze:
vgl.
geherzt
,
kek
 1,
tapfer
 3.

Belegblock:

Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 340
(
Augsb.
1473
):
sich mitt dem gesang der stymm / vnd clingen der saitten nicht ließ überwinden / alz die waichen herczlosen fürsten tuond.
Schwäb. Wb.
3, 1533
.