herzig,
Adj.
1.
›aus tiefstem Herzen, aus dem Innern kommend, voller Gefühl und Leidenschaft‹;
zu (
das
45.

Belegblock:

A. à S. Clara. Glori (
Wien
1680
):
siehe die kurtze Zeit / wie sie dich so hertzig umarmet.
ist kommen in den Garten / hat denselben mit herzigen Thraͤnen benetzet.
2.
›lieb, geliebt, allerliebst‹; häufig in der Anrede verwendet;
vgl. (
das
5910.
Bedeutungsverwandte:
(Adj.) 23; vgl. , .

Belegblock:

Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl. (Hs. ˹
pfälz.
,
M. 16. Jh.
˺):
ach herzigs lieb, nu merkh mich recht: | on dich mich niemant erfreuwen möcht.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
O Hertziger HERR, O liebster GOTT.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
18
):
O Hertzigs Zuckerschnebelein, | Von mir solst du gegrüsset sein!.
Kopp, a. a. O. ;
Gille u. a., M. Beheim
83, 145
;
Kehrein, a. a. O. .
3.
wohl: ›schön, hübsch, lieblich, anmutig‹; anschließbar an 2.

Belegblock:

A. à S. Clara. Glori (
Wien
1680
):
dieser ist der Baum deß Lebens / um den ich mich wie ein hertziger Wintergruͤn umwickle.