herziehen,
V., unr. abl.
1.
›sich (von einem entfernteren Ort) zum Standpunkt des Sprechers bewegen‹;
zu (Adv.) 1.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1550
/
1
):
Alß wie er sahe die Magdenburger so unordentlich herziehen, eilet er nach dem orth, da die Bauern zogen, schlug an, gewahn die schlacht.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
1551
):
die ein partty von auffgang herzogenn, die ander partey von dem nidergang.
Koller, Ref. Siegmunds ;
Gille u. a., M. Beheim
109, 75
.
2.
›etw. (ein Tier) herbeibringen‹; als Ütr.: ›etw. in die Rede / in den Text einbringen‹;
vgl. (Adv.) 1.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
598, 2934
(
Magdeb.
1608
):
MEin Vater [...] | Ließ seinen Leib Hengst ziehen her.
Franck, Decl.
338, 16
(
Nürnb.
1531
):
Ich moͤcht vnzallich vill hie herzihen / aber es ist die maß vnd mittel in allen dingen das best.
3.
›sich entlang eines Ortes bewegen‹;
vgl. am ehesten (Adv.) 6.

Belegblock:

Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
Wie nun Berrheo das Wasser Cassanar hindersich hatte gelegt / kam er in den Fluß Meta, aber seine Reuterey liesz er am Vfer herziehen / vnd wenn sie jrgendts musten vbergesetzt werden / hatte er seine eygene Schiff.
4.
›etw. ableiten, entlehnen‹;
vgl. am ehesten (Adv.) 5.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Apocalipsis ist ein wort | Uz krichischen worten her gezogen | Und dutet: ougent ungelogen | War kumftiger geschichte | Zum lesten gerichte.