herscher,
der
.
1.
in allgemeinem Sinne: ›j., der über Macht / Gewalt verfügt, Machthaber, Gebieter‹; auch von Gott als oberstem Gebieter überhaupt gesagt;
vgl.
1
 12.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2, , ,  3,  2,
2
 4.
Wortbildungen:
herscherin
.

Belegblock:

Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
53, 17
(
um 1571
, Hs.
1615
):
Dieweil nun im Menschlichen leibe zwen geist oder herrscher seind, einer auß der Natur diser welt der ander auß Gott.
Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
22, 27
(
Frankf./M.
1626
):
Jch will suͤß spielen her auff vnbezogner Lauten / | [...] | Vom herrscher allerding / vom Herren aller Herrn.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Ave virgo et mater, | [...] | Du herscherynne aller reich.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
989
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
wa uil herscher sind da geschicht offt manigerlay auflauff, zwayung vnd vnordenung.
Roloff, Brant. Tsp.
117
;
Rieder, St. Georg. Pred. .
2.
Spezialisierung zu 1: ›weltlicher Herrscher, Regent; König, Fürst‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  2,  1,
1
 1, ,  1.

Belegblock:

Thür. Chron.
12r, 3
(
Mühlh.
1599
):
Julius aber als ein Herscher deß Reichs / vnd der sich ersten Keyserlichen Gewalt vnternemen vnd gebraucht hatte.
Gille u. a., M. Beheim
70, 88
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
der kaiser Feraŷ, | der auch sas in der herscher thron, | der pracht sex und dreissig legion | an Luciveres raÿ.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
Die konig oder herscher vor Eneas nennt Otto den ersten Itali, Saturnus, Picus, Faunus und Latinus.
Strauch, Schürebrand ;
Wyss, Luz. Ostersp.
3039
;
Voc. Teut.-Lat.
o iiijr
;
3.
›die zur zweiten Triade der Engelchöre gehörenden Dominationes oder Herrschaften‹.

Belegblock:

Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
wie dú driheit der anderen schar [der engel], die herscher, kreftger und gewaltscher ordenlichen volbringent die wúnklichen ewigen ordnunge in der allicheit der nature.
Adrian, Saelden Hort
3633
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
den engel die da herscher | haissent, wol gelichet er.