herschau,
die
;
–/-en
.
1.
›Inspektion des (Kriegs-)Heeres; Appell aller waffenfähigen Bürger‹; wohl auch: ›Heeresaufmarsch (vor Befehlshabern)‹;
zu (
das
1.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
367, 12
(
preuß.
,
1412
):
93 m. und 8 sc. schult von der herschaw czum Nuwenmarkte.
Toeppen, Ständetage Preußen
1, 557, 10
(
preuß.
,
1432
):
Uwer wirdikeit geruche zcu wissen, wie das wir itzcund manchstund herschaw gehaldin habin in unsrm gebythe mit den freyen und ouch den Dutschin dorfern. So irkenne wir wol, das dy Dutschin nicht vormogen hengeste zcu haldin als der man gesessen ist.
Ebd.
309, 9
;
Uhlirz, Qu. Wien .
2.
›Musterung, Rekrutierung (in Form einer Versammlung)‹; in den Belegen nicht eindeutig von 1 zu trennen.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. Anm. 2 (
mosfrk.
, o. J.):
wan der herr, so Schönecken schleußt und entschleußt, vehde oder feintschaft hat und der herschauwen im land ließ ufgepieten.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
, Hs.
17. Jh.
):
das all gerichtsleut in dem landgericht Matrei angesessen [...] dem landgerichts daselbs sollen nachgeen und gehorsam sein mit herschaw und aller landsnotdurft.
3.
›allgemeine (Gerichts-)Versammlung‹.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
2, 575, 24
(
preuß.
,
1443
):
das euwer gnaden brieff qwam ken Rastenburg, do ich am neesten gerichte und herschaw gehalden habe.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1494
):
Hie sint vermerkt die landmarch in dem gericht Mittersil und andreu notturft [...], so von alter unz her [...] ie und ie geoffent und gerüegt sind worden järlich auf allen heerschawen.