herrenstube,
die
.
1.
›Versammlungs- und Gesellschaftsraum (oder -haus) der Patrizier und/oder Ratsherren‹; auch als Gerichtsort thematisiert;
vgl.  7.

Belegblock:

Boner, Urk. Aarau
397, 3
(
halem.
,
1427
):
der [Hanns Swertzer] daselbst [Brugg] vndan in der herren stuben zu Gericht sitzt.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1559
):
Auf sonntag [...] seind die herren statpfleger, burgermaister und etliche rete ab der Herrenstuͤben in der kay. mt. palatium gangen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
kam ainer des raths zu Fridingen [...] gen Rotweil; der ward nachpurschaft halb uf die herrenstuben daselbs geladen.
2.
›gesellschaftliche Korporation in Augsburg (seit 1509), in der Patrizier und in das Patriziat eingeheiratete Nichtpatrizier zusammengeschlossen waren‹; metonymisch zu 1.
Zur Sache vgl.
G. Grünsteudel u. a., Augsburger Stadtlexikon,
2
. Aufl. Augsb. 1998, 492f.

Belegblock:

Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1549
):
Verzaichnus der personen, so [...] zuͦ ainem großen rat erwölt worden [...]: Jtem von den alten herrn geschlechtern send [es] 43, von der merern geselschaft der Herrenstuben send [es] 37, von den Kaufleitstuben 80 und von den handwerckern 140.
Ebd. (
1562
):
An disem dornstag nach mittag haben die herren stubenmaister von der Herrenstuben die burgerschaft zusamen beruͤfen und inen anzaigt, daß man ir der herren, stuben abbrechen [...] wöll.