hernieden,
Adv.
1.
Lokaladv. zum Ausdruck der Situierung einer Person / eines Gegenstands an einem unterhalb einer Bezugsgröße gelegenen Ort, der meist mit dem Sprecherstandpunkt identisch ist: ›hier unten‹; auch im geographischen Sinne; speziell: ›hier auf der Erde, im Diesseits (im Gegensatz zum Himmel)‹;
vgl. (Adv.) 4.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
Die beyde wurden geschuldiget, als die rede herniden was, das sie uffs gutt nicht so viel hetten gegeben, als sie doch wol hetten mögen geben.
Sachs (
Nürnb.
1567
):
Derhalb, du mensch von fleisch und blut, | Beleib herniden in demut, | Und folg nach gottes wort und lehr.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
Umb Martini [...] ist Mathis Bader [...] gein Schillingsfurst in die freyung komen und daselbst herniden zu Frankenhaim bey seim bruder Symon Badern gelegen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
dann sie von den Walhen schon umbgeben und kein diener bei inen hetten, die herniden im hof stuenden.
Vgl. ferner s. v. .
2.
Lokaladv. zum Ausdruck der Bewegungsrichtung eines Gegenstands: ›herunter, (von oben) nach (hier) unten‹;
vgl. (Adv.) 1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  1.

Belegblock:

Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1559
):
Maister Georg Sitt, zimerman, macht die schrancken auf bei dem anlaß und herniden.