hergraf,
(nrddt. / md., vor allem omd.:)
hergrefe,
der
;
–/-en
(für
-graf
).
›Heerführer, Feldherr, Anführer einer militärischen Einheit‹; daneben: ›oberster Richter, Scharfrichter‹;
zu (
das
1, .
Bedeutungsverwandte:
vgl. , (
der
),  3,  3,  2,  1, ,  9,  1, (
der
2,  1.
Syntagmen:
jm. einen h. ordnen
;
j. h. sein / werden, der h. jn. wegfüren
;
j. sich dem h. ergeben
;
jn. zu h. erlesen / machen / nemen
;
der h. des königs, der ritterschaft
;
der oberste h
.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Dan.
2, 14
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
do vragete Danyel Aryot, den hergreven
[
Luther
1545:
öbersten Richter
]
des kunigis, der sich uzgemacht hatte zu totene di wisen von Babylonien.
Toeppen, Ständetage Preußen
4, 472, 40
(
preuß.
,
1455
):
Heinrich Rewsz von Plawen, die czeit stathelder oberstes marschalk’s und oberster heergrefe und kompthur zu Elbinge.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Daz in der keiser der da was, | Vor allen herren uz las | Und machte zu hergreven in.
Gerhard, Hist. alde e
2234
(
omd.
,
um 1340
):
Joab was mit heldes craft | Hergreve der ritterschaft | Bi Davidis geziten | Uf velden und in striten.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Er ordnet auch aim römischen kaiser, so der zu veldt lege, vier hergrafen oder die bei ime die vertrawtesten räth sein sollten.
Pfeiffer, Nic. Jerosch. Chron.
173
;
Ziesemer, a. a. O. Jer.
52, 15
;
Helm, Maccabäer ;
Gerhard, a. a. O.
2238
;
v. Tscharner, Md. Marco Polo
42, 17
.