hergewäte,
hergewette,
herwäte,
(nur osächs.:)
hergebete,
das
;
-s/–
, nur im Sing.;
Gw zu
mhd.
wât
›Kleidung, Rüstung‹
(f.).
›Gesamtheit der Kriegsausrüstung und -bekleidung eines Mannes‹; daneben auch: ›alle speziell vom Mann genutzten Haushaltsgegenstände‹; das
hergewäte
wird an den ältesten Sohn bzw. den nächsten männlichen Verwandten, aber auch an den Grundherren weitergegeben; seine Bestandteile und die spezielle Erbfolge sind Gegenstand rechtlicher Regelungen;
zu (
das
1.
Md. u. inseldt. mit besonderer Beleghäufung im Omd.; frühes u. mittleres Frnhd.; Rechtstexte.
Zur Sache vgl.
Hrg
2, 29
f. (s. v.
Heergeräte
).
Bedeutungsverwandte:
2
(
die
).
Syntagmen:
h. fordern / nemen
;
das h. jm. zustehen
;
etw.
(Subj.)
zu h. gehören, j. etw. zu h. geben, j. zu einem h. gehören, mit dem h. angetan sein, jn. um hergewätes wegen anlangen, etw. um h. tun, jn. um h. anfechten
;
das gemeine h
.

Belegblock:

Goerlitz u. a., Rechtsd. Schweidnitz
99, 17
(
omd.
,
1363
):
Di vrouwe sal gebin zcu heruette ires mannis swert vnd sin vrs odir sin beste pfert gesatilt vnd daz beste harnasch, das her hatte zcu eynes mannes libe, da her starp, binnin sinen weren. Darnoch sal sie geben ir pfule, das ist eyn bette vnd zcwey cussin vnd zwey lilachen vnd czwey beckin vnd eyn tyslachen vnd eyn tweli. Dis ist eyn gemeyne heruette zu gebene vnd recht.
Hertel, UB Magdeb. (
nd.
/
omd.
,
1503
):
szo ymandts hergewede, radeleve ader erbe in der newen stad Magdeburg furdern wolte, der sal bawer und burger sein.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
54, 33
(
thür.
,
1474
):
waz Nicolaus Hondorff an den stugken, dy zcu hergewete gehorin, hinder sich gelaßin hat.
Hertel, Hall. Schöffenb. (
osächs.
, zu
1436
):
Valentin Policz hatte beaczt eyn husz vor dem steinthore [...] vmme hergewete vnde vmme eyn pfert czehn gulden wert.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
Nun ficht der erbherre, des das gericht ist, die geschwistern umb das hergepete an.
Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
Dy vrouwe dy sal geben tzu herwete eres mannes swert vnd syn beste vrs adir syn beste pfert gesatilt vnd syn beste harnasch.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
639
(
schles. inseldt.
,
1480
):
das hergewete das steet dem jungsten Barnhardinen czw.
Piirainen, Stadtr. Sillein
81v, 32
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
wo czwen man odir drey czu einen hergewette gehoͤren do sol der eltist teilen vnd der iūgste kysen.
Pfeiffer, Nic. Jerosch. Chron.
173
;
Hilliger, Urb. St. Pantaleon ;
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. ;
Hertel, a. a. O. ; ;
Grosch u. a., a. a. O.
109, 8
;
Kisch, a. a. O. ; ;
Hertel, a. a. O. ; ;
Doubek u. a., a. a. O.
678
;