herfüren,
V.
1.
›jn. oder etw. herbeibringen, herbeiführen‹; speziell: ›Waren in eine Stadt auf den Markt bringen‹;
zu (Adv.) 1.
Gehäuft Rechtstexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  1.

Belegblock:

Roloff, Brant. Tsp.
1056
(
Straßb.
1554
):
Fuͤren den hinweg und den andern har.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
859, 20
(
halem.
,
1490
):
es soͤllent och all uß saͤßling, die korn har fuͤrend zuͦ verkoffen, das imy geben.
Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
, wohl
1420
):
alle wagenluͥte, haimsch und fremde, die unser meͣrkte buwent und win herfuͤrent.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1365
):
Swelher gast neckerwein herfuͤrt, darinn man waidaschen vindet, der geit von iedem aymer dem richter 12 dn, der stat 60 dn.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe ;
Ermisch, Freib. Stadtr. ;
Winter, Nöst. Weist. ; ;
2.
›jn. aus einem Zustand / einer Situation befreien‹;
vgl. am ehesten (Adv.) 5.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Send aus dein wort vnd warheit rein, | Die mich aus fehrligkeiten | Herfuͤren vnd geleiten, | Zuͦm lieben heilgen berge dein.
3.
›etw. aus etw. ableiten, herleiten‹; anschließbar an 1.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (V.) 17,  3.

Belegblock:

Gropper. Gegenw. (
Köln
1556
):
dardurch diser Artickell gewaͤltigklich vnnd vnwidersprechlich erwiesenn wirt / vß der heiliger Schrifft zum einfeltigsten her zuͦ füerē.