herfürbrechen,
V., unr. abl.;
im Basisverb wohl Zusammenfall von
brehen
und
4
brechen
.
1.
von Naturerscheinungen: ›(mit großer Intensität) ausbrechen; anbrechen, beginnen‹; auch von menschlicher Rede;
vgl.
herfür
 1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
herbeikommen
 3,
herbrechen
 3,
herein(er)brechen
,
hereinfallen
 2,
herkommen
(V.) 6.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Hld. 6, 9
(
Wittenb.
1545
):
Wer ist die erfür bricht / wie die Morgenröte / schön wie der Mond / ausserwelet wie die Sonne.
Bachmann, Haimonsk.
30, 18
(
halem.
,
1530
):
so bald der tag harfŭr brach.
Bauer, Geiler. Pred.
470, 23
(
Augsb.
1508
):
so bald man die stuben woͤrmet. oder die hitze des summers herfür brücht.
Anderson u. a., Flugschrr.
2, 8, 24
([
Augsb.
]
1523
):
Lieber brich herfür / predige des lauter hailig euãgeliu͂.
2.
›plötzlich auftreten, sich plötzlich zeigen, zum Vorschein kommen‹;
zu
herfür
 2.
Bedeutungsverwandte:
ausbrechen
 5,
erschallen
 3,
erscheinen
(V., unr. abl.) 2,
herfürleuchten
; vgl.
auftreten
 4,
ausblecken
,
ausfaren
 11,
2
baren
 2,
bescheinen
(V., unr. abl.) 2,
hervorbrechen
,
hervorkommen
(V.) 2,
tagen
 3.

Belegblock:

Luther, WA Tr.
3, 128, 10
(
1533
):
Da brach unser Lehre durch die Confession herfür ans Licht.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
208, 5023
(
Magdeb.
1608
):
wenn der Schatz jtz herfuͤr brech / | Vnd man ein woͤrtlein dabey sprech / | So gieng er bald wider zu grund.
Pfefferl, Weigel. Ges.
6, 19
(
Hamburg
1646
):
do ist der wille Gottes vbertretten, do ist eigener wille herfür gebrochen.
Ulner
331
(
Frankf.
1577
):
Offenbar werden. Außbrechen / ruͤchtbar werden / erschellen / an tag kommen / erscheinen / ans Liecht kommen / sich finden / herfuͤrbrechen / herfuͤr leuchten / außkuͤndig werden / lautbar werden.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
176r, 9
(
Leipzig
1588
):
Gute Freundschafft ist eine sonderliche / hertzliche Gutwilligkeit / gegen dem Nehesten / die sich nicht bergen kan / [...] / Sondern [...] wie eine zeitige Geburt herfuͤr bricht.
Luther. Hl. Schrifft.
Hiob 28, 4
;
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
214v, 18
.
3.
›zunehmen, wachsen, an Stärke gewinnen‹; anschließbar an 1.
Bedeutungsverwandte:
aufkommen
 7 (als Ütr.),
aufschiessen
 3,
wachsen
; vgl.
gereifen
,
starken
.

Belegblock:

Mathesius, Passionale
52r, 25
(
Leipzig
1587
):
die Christliche Kirche [...] mus durch viel truͤbsal auffschiessen / herfuͤr brechen vnd auffkommen.
Dasypodius
300v
(
Straßb.
1536
):
herfür Brechen / wachßen. Gliscere.