herein,
herin,
(selten:)
herinnen,
hereiner,
Adv.
1.
Lokaladv. zum Ausdruck der Bewegungsrichtung einer Person / eines Gegenstands / eines Geschehens zum innerhalb einer räumlichen Bezugsgröße gelegenen Sprecherstandpunkt: ›von dort draußen nach hier drinnen; hier herein‹; gelegentlich mit einer Abschwächung des Aspekts des Innenraumes: ›hierher‹; Syntagmen:
h. gehen
; das wasser
(Subj.) jm. h. fliessen
; etw. (auf gewin) h. füren, etw. h. tragen, jn. h. füren / lassen / leiten / rufen / senden
; zu jm. h. kommen
.Wortbildungen:
hereinkunft
Belegblock:
Schawe / schawe liebe Fraw Bepstin / | Wie seid jhr zv vns komen herein?
Getwerg sprach die konnigynne wie gedorst dü so kün sin / das du her jnne zu mir jn myn kammer gedarst gene.
ich hoffen, er solt her inner kommen | uns drurigen selen allen zu frommen.
her [kuͦnig] sprach zuͦ ime: Fruͤnt, wî bistu her in gegangen, wan du hâst nicht ein brûtlûft cleit?
daz wist eÿgentlich, daz dÿ soÿlir dawssen schmarall kawffen vnd awff gwÿn herein füren.
DESPOTUS spricht. Füren harinn den arbeitseligen armen.
lauß ich den herren nun herein, | so mag ich nit darwider sein, | ob er im ettwas fürnimpt, | das meinen eren nit gezimpt.
daß er [...] ain wasserlaitin [...] auf unsern gemainen Freithof angerichtet, daß das wasser uns vast bis auf das mittel hereinfleußt.
1 anders [horn], in höltzerm schubledlin [...] von H.J. König hereinkommen.
Swenn dann der gast hereinchuͤmpt, der sol dem purger, der in gepfentt hat, dez abentz fuͤrpieten.
Es ist auch recht, das niemant an ungewondleichen schiffung weder wein noch traid herin nicht fueren sol.
bartesch geschickt ken der veydempach das her den honnen erain soll roffen von vegen sigmünt seiner knegt halben.
Tiemann, a. a. O.
157, 34
; 2.
Lokaladv. zum Ausdruck der Bewegungsrichtung einer Person / eines Gegenstands / eines Geschehens vom Sprecherstandpunkt weg in eine räumliche (oder räumlich vorgestellte) Bezugsgröße hinein: ›von hier draußen nach dort drinnen; hinein‹; auch ütr. auf das Eintreten in einen anderen Zustand; Syntagmen:
h. gehen / gelangen / geraten / kommen / lugen / müssen
; jn. h. füren, etw. h. einschreiben
; in die kirche h. hinken
; das licht
(Subj.) [wo] h. scheinen
.Belegblock:
Heist Du uns uß der Kirchen gahn, hastu uns doch nicht heißen, hereiner gehn.
die her in [umbekerunge] recht gerotent, das werdent die aller minneklichesten menschen.
Dis gat in ein abgrúnde; [...]; der har in gelangen koͤnde, der fúnde do werlichen Got.
ir hellefürsten, sliessent uf uwere porten, wan der künig der eren wil heringon.
es [mein hauß] ist euch doch zuͦ yeder zeit offen / unnd gar nicht verbotten harin zuͦ gon.
secht wie die krumme vnd Lahme in die Kirchen [...] herein hincken / [...] / nach geschehenem Geluͤbd aber [...] / nach hinweg geworfenen Krucken / frey darvon gehen.
lass uns trincken, | [...] | von disem güten wein. | und lämt er uns die schincken, | so müsst er doch herein.
Wyss, Luz. Ostersp.
2553
; 3.
Lokaladv. zur Situierung eines Geschehens innerhalb einer Bezugsgröße: ›hier drin; innerhalb dieses Raumes‹; auch ütr. auf den Inhalt eines Textes / einer Rede; in diesem Sinn werden vor allem die Lemmavarianten herin
und herinnen
verwendet; Belegblock:
den 24 Julii ritten der feinde reutter gar nahent an die Stadt heran, derhalb schlug man lerm herinner.
Gott gseng eüch das Bad jnn ge mein, | So vil ewer Herinnen sein!
4.
Lokaladv. zum Ausdruck des bloßen (oft richtungslosen und gleichförmigen) Verlaufs einer Bewegung oder Tätigkeit: ›einher, umher‹; Wortbildungen:
hereintrit
Belegblock:
wo man jhnen saget / wie sie so gerne auff gut Frantzoͤsich / Jtalienisch vnd Spanisch herein treten moͤgen.
Warum hastu vergesen mein, | Vnd ich muͦß trawrig gehn herein.
dises mag gewest seyn der zaͤpplende Herein⸗tritt / der reichen Toͤchtern Zion.
5.
Ütr. zu 1: ›in einen Zustand / Sachverhalt; zu einem Sachverhalt, zu einer Sache hinzu‹.