herauf,
Adv.
1.
Lokaladv. zum Ausdruck der Bewegungsrichtung einer Sache / Person zu einer erhöht gelegenen Bezugsgröße (oft zum Standpunkt des Sprechers oder in seine Nähe): ›von (dort) unten nach (hier) oben, herauf‹; auch im geographischen Sinne verwendet.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
3
 20, .
Gegensätze:
.
Syntagmen:
j.
(Subj.)
h. gehen, die pferde h. füren, sich den Rein h. begeben
;
die sonne
(Subj.)
h. gehen, die wurzel aus dem grund h. gehen, der schweis am Rein h. kreisen
;
jn. h. geben
.
Wortbildungen:
heraufreise
.

Belegblock:

M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
so die Sonne mitten am Himmel stehend betrachtet wird / meinet man / das dieselbe hinab und herauff gehend / nach 24 Stunden / an eben denselbten orth wiederumb gelanget ist.
v. Birken. Erzh. Österreich (
Nürnb.
1668
):
Von Mainz [...] begab sich K. Rudolphus ferner den Rhein herauf / auf Worms und Speyr.
weil K. Rudolphus [...] mit der heraufreise von Aach / die naͤchsten drey Monat zugebracht.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
das boͤse unkrut, daz uz der boͤser wurtzeln heruf get uss dem grunde.
Bastian, Runtingerb.
2, 74, 7
(
oobd.
,
1384
):
so gab er dem chnecht, der di pfaͤrd mit im herauͤf furt
[von Wien nach Regensburg],
6 s. dn. Wiener.
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
20
;
2.
›zum Vorschein, ans Licht, offenbar, sichtbar‹; Ütr. zu 1. auf nicht explizit sichtbare Bezugsgegebenheiten.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Stoltzius, Chym. Lustg. (
Frankf./M.
1624
):
Doch ohne Arbeit / Muͤh vnd Macht | Wird nichts herfuͤr noch hrauff gebracht.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
ane underlos solt du din selbs war nemen in allen uf vellen usserlich und innerlich, wo es her uf kumet.
3.
zum Ausdruck der besonderen Ausrichtung einer (meist geistigen) Handlung auf eine Bezugsgröße: ›auf diesen Sachverhalt, darauf‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3,  3,  3,  2,  6,  4.

Belegblock:

Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
La allen dinen flis heruf gan das du ehte kleine und vernút werdest.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1490
):
ist [...] unnser [...] bitten und begeren, das ir berattentlich herauff bedacht sein, [...] red davon hallten [...], ob unnd was bey der kaiserlichen mt. [...] zethuͦn unnd zelassen sey.