hemmen,
hämmen
(selten:
hamen
)
,
V.
1.
›etw. (z. B. ein Rad, ein Pferd) an der Bewegung hindern, in der Bewegung verlangsamen, etw. anhalten‹.
Wortbildungen:
hemkette
.

Belegblock:

M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
es wolle dann GOTT [...] von Anfang / biß auff unsere Zeit / gewoͤhnliche und ohnveraͤnderte Laͤuffe / haͤmmen / veraͤndern / oder gar auffheben.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
231
(
Genf
1636
):
Ein Rad am Wagen (hem̄en)[...]. Die Muͤhle (hemmen) [...] hemm kette / damit man ein Rad pflegt zu hem̄en.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
2.
›jn. / etw. (ein Tier) fesseln, anbinden‹; anschließbar an 1.

Belegblock:

Pyritz, Minneburg
5088
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Dar umb so tut mich hemmen.
Schwäb. Wb. (s. v.
hamen
).
3.
›etw. verhindern, verzögern; jn. aufhalten, behindern‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  10,  18,  21,  12.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
diz hemmin alsô swinde, | mûhe unde hungirnôt | dem vorgenantin hûse bôt.
Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
12, 25
(
Frankf./M.
1626
):
Dahero [...] die Eroͤberung deß heyligen Grabs ziemlich lang gehemmet wurde.
Ebd.
8, 13
;
Hübner, Buch Daniel ;
Stackmann u. a., Frauenlob
1, 17, 27
.
4.
›jn. festnehmen, festhalten, arrestieren‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  10,  4,  1,  6,  6, ,  1,  1,  6, (V.) 4.

Belegblock:

Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1462
):
Herwiderumbe sollent die von Núwenburg [...] die mergt in ir statt und gebieten fri halten und niemanden uf den selben mergten, usgenomen umb frevel und úbeltat, hemmen noch verbieten lassen.
Küther, UB Frauensee
412, 25
;
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 213
.
5.
›etw. (z. B. den Leib) im Zaum halten, zurückhalten, mäßigen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  3,  2,  2,  2.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
der reine gotis degin vacht, | daz vleisch mit hungir clemminde | und manchirwîs ôt hemminde | zu pflege beide nacht und tac.
Niewöhner, Teichner
32, 36
(
moobd.
,
1360
/
70
):
hort, wie man den leib muez hamen.