hellisch,
Adj.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion/Didaxe‘.
Syntagmen:
der hellische bok / feind / fürst / geist / grund / hund / löwe / plaz / rachen / teufel, die hellische anfechtung / flamme / gewalt / person / pfanne / schlange / stimme, das hellische feuer
(sehr häufig) / (hof)gesinde / land / leben / reich / schwein / tier
.Belegblock:
wie uns di hellischen swine | sullen triben hie und ouch dort.
der [tufel] muß uch nemmen al zu hant | und muß uch furen yn das helsche lant.
wer abir syme brudir sprichit: [...] tore, der wirt schuldik des hellyschen vuris.
ein solcher wird nirgend anders hin als zur lincken hand des Richters unter die stinckende hellische Boͤcke gestellet / und ins ewige feur verurtheilet werden.
Got behüt uns vor den hellischen flammen!
O hilff, daß vnns durch Gottes Gnad, | Kein Hoͤllische Anfechtung schad.
kein hurer wirt in das reich Gottes kom̄en. Das heyst auff gut deutsch so vil / sie muͤssen zum Teuffel / vn̄ gehoͤren in das hellische fewer.
Erschrecken werden sie wegen Anklagung des Teuffels / der dann seine hellische Stimm erheben wird.
do kam in einer gesihte fúr in stende ein ungehúrú helschú person.
Es samnent sich dú grúwlichen bilde der swarzen moren, dú helschen tier hein mich umbgeben.
Gott [...] schirmt uns dar zuͦ eben | Vor Lucifer, dem hellschen hund.
Der Bluotthund aber vnd Tyrann, | Wirtt g’tragen ihn die Hellisch pfann.
daz der zorn gottes die statt [...] verbrant mit dem helschen fúer.
2.
›die in der Hölle geschehenden Ereignisse betreffend‹; meist mit der Konnotation: ›besonders schmerzlich, grausam, stark, intensiv‹; Syntagmen:
die hellische marter / pein
(sehr häufig) / plage / qual / verdamnis, das hellische geschrei / ser
.Belegblock:
Jch muß volln sehn / was Creutz vermag / | Es thut mir an die hellsche plag.
ir went, das got geneme sey | euer heülen und helsch geschrey | und hundes pellen.
mit andern dingen, die die sund grossern und besweren mugen und die die hellisch peyn und verdampnuß ym uberswencklich meren.
Lazarus aber ward in großer freud und herrligkeit, der reich purpurmann aber in der ewigen hellischen pein und qual.
darumb wölt er hundertstund mer | leiden pein und hellisch ser, | dann er vor ie hat gelitten.
Quint, Eckharts Pred. ;
Froning, Alsf. Passionssp.
603
; Langen, Myst. Leben
155, 13
; Hohmann, H. v. Langenstein. Quästio
213, 92
; Voc. Teut.-Lat.
o iijr
.Belegblock:
daz ich den helleschen luten, den Juden, han geben die alten e uf deme berge Synai.
4.
›schrecklich, fürchterlich, teuflisch (wie aus der Hölle kommend)‹; anschließbar an 1.Belegblock:
die hellischen swarczen altreyssen | von pucken und gnappen mochten sich bescheyssen.
Sagte hieruͤber der hoͤllische Mohren⸗Koͤnig?
Thiele, Minner. II,
23, 38
.5.
in der Wendung das hellische feuer
zur Bezeichnung einer durch eine Pilzvergiftung hervorgerufenen Krankheit: ›Ergotismus, Antoniusfeuer, Kriebelkrankheit‹; auch in der Wendung der hellische rauch
zur Bezeichnung einer nicht genauer identifizierbaren Krankeit.Bedeutungsverwandte:
; vgl. , , , .Belegblock:
Sacer ignis [...] hellisch fur [...] heylig fewr.
Der fallend frölich siechtag werd dir ouch! | Das drytägig kalt wee, der hellisch rouch, | Schlier, eisen, huosten, fluß, toubsucht.