heimisch,
Adj.
1.
von Personen: ›ortsansässig, einheimisch, hiesig‹; häufig subst.;
zu (
das
1.
Bedeutungsverwandte:
 1; vgl.  3, , ,  3,  6, .
Gegensätze:
,  1; vgl.  7.
Syntagmen:
der heimische bösewicht / fischer, die heimische hure / person, heimische leute
.

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (o. O. o. J):
Ach ir heimischen bösewicht, | Man sehe an all eure gschicht | Was ir bißher habt angericht.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
nach 1517
):
alle fischere, fremde und heymsche, sollen mit iren trogen und zobern bliben steen in ordenunge, wie von alter.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs.
um 1474
):
man mag woll in yglicher stat haben einen wechselbanck von fremder leut wegen, dye da wandeln, und auch heymmischer.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
Wir woͤllen ouch / das kein vnser burger noch angehoͤrigen / dheinem frembden oder heimschen / einich sin ansprach / vordrung oder zuͦ spruch zuͦ eigen übergebe.
Rennefahrt, Recht Laupen (
halem.
,
1607
):
dz unsere zollner [...] die heimschen aber, welche den bruggsummer bezallend, anderst nit, dan wie von alter har halten söllen.
Ders., Zivilr. Bern (
halem.
,
1615
):
Welcher heimbscher oder froͤmbder zorniger oder muͦhtwilliger wyß einem anderen zun fensteren hinyn in das syn wirfft, sticht oder schlacht, [...], der soll angentz in gefangenschafft gelegt [...] werden.
Wyss, Luz. Ostersp.
3, 56, 80
(
Luzern
1616
):
HEEROLDT | Hochwürdig, Edell, Fromm, Vest, | fürsichtig, wyß, glych heimbsch vnd gest, | Geistlich, Weltlich, wie ich vch find, | zuͦ Eer vnd stand er wellent sind!
Knape, Messerschmidt. Bris.
22, 32
;
Anderson u. a., Flugschrr.
14, 6, 6
;
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
852, 34
;
Rennefahrt, Zivilr. Bern ;
ders., Staat/Kirche Bern ;
Wyss, a. a. O.
10867
;
2.
von Tieren und Pflanzen: ›in einer bestimmten Gegend beheimatet seiend, vorkommend‹;
vgl. (
das
2; (Adv.) 4.
Gegensätze:
 1.

Belegblock:

v. Tscharner, Md. Marco Polo
65, 25
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Der pfeffir wechst uf den heymischen struchirn.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Under den haimischen ebern ist ainr sterker dann die andern.
Päpke, Marienl. Wernher ;
Winter, Nöst. Weist. ;
Bremer, Voc. opt.
50072
.
3.
von Tieren: ›gezähmt, als Haustier gehalten‹; von Pflanzen: ›kultiviert, (als Nutzpflanze) veredelt‹;
vgl. (Adv.) 2.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. ,  2.
Gegensätze:
.
Syntagmen:
h. sein / werden; der heimische vogel, das heimische gevogele / obs
.

Belegblock:

Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
Sagit den geladeten: seht mîn imbisz habe ich bereit, mîne ohsin und daz heimische gevogele ist nider slagen, und alle dinc sint bereite.
Argovia (
halem.
,
1550
)):
Die rät sollen alle jar in der kirchen offenlich lassen verbieten an fünf schilling, dasz keiner dem anderen in seinen gütern an heimschem noch wildem ops schaden tue.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
wenne er [aff] heimisch ist worden und in dem haus gepirt, sô zaigt er ieglichem sein kint.
daz kraut [petersil] [...] ist zwaierlai: wild und haimisch.
Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
107, 1
;
J. W. von Cube. Hortus
117, 8
;
Eis, Gesundheitsl.
143, 3
;
Schmitt, Ordo rerum
308, 6
.
4.
›heimtückisch‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , , ,  21.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
um 1605
):
wer ainen sticht mit ainem messer oder mit einem degen das da haist das haimbisch merdl, der ist zu wandl umb fünf pfunt pfening.