heiland,
der
;-es/-e
(Pl. selten).›Heiland; Heilsbringer, Erretter, Erlöser; Helfer‹; in den Belegen meist bezogen auf Jesus Christus, selten auf Gott, den Vater, einmal auf den Hl. Anthonius; sehr selten (besonders aber bei Luther) mit Bezug auf Menschen, die das Heil bringen können (z. B. Prediger); ironisch-distanzierend (aus protestantischer Sicht) mit Bezug auf bestimmte (Kult-)Praktiken der katholischen Kirche;
Gehäuft md. und nobd.; vor allem religiöse und literarisch-didaktische Texte.
Syntagmen:
den h. annemen / haben / sehen / umfangen, aus etw. einen h. machen
; der h.
(Subj.) jm. geboren sein, jm. etw. lernen
; sich im h. ergötzen
; der h. aller welt
; der barmherzige / blutige / einige / fromme / gebenedeite / heilige / liebe / rechte / sieghafte / treue / ware / werte h.
; der spruch, die herligkeit / lere / majestät, das leben des heilandes
.Belegblock:
DEVS. Gott Allmechtiger [...] Wesen aller ding Schoͤpffer erschaffer heylandt erloͤser behalter.
unsere Bischoffe [...] soͤlten gute Hirten, heilsame Bischoffe und Lerer, troͤstliche Heilande und Helffer sein.
zeuchstu dein kind, das ein seel sorger werden kan, da gibstu nicht einen rock, [...], du gibst einen heiland und Gottes diener der viel tausent seelen zum hymel helffen kan.
Es ist der Herr Christ unser Gott, | der wil euch fuͤrn aus aller not, | Er wil ewr Heiland selber sein, | Von allen sunden machen rein.
Jm Buch der Richter werden die trefflichen Helden und Heilande, so von Gott gesandt worden, beschrieben.
Es ist kein Zweiffel / [...] / daß der Heilige vnd Allerseligste Petrus / [...] / von vnserem Herrn Iesv Christo / dem Heyland vnnd Erloͤser des Menschlichen Geschlechts / die Schluͤssel des Reichs empfangen hat.
Maria maget [...] von deynnem leybe kumen ist der der heylant aller werlt.
Jn meinem Heyland ich mich will ergetzen wohl / | Mein Geist vnd meine Seel sich hoch erfrewen soll.
uns ist hute geborn eyn heilant der do ist eyn herre in der stat David.
mîn geist hât sich irhaben in gote mîme heilande.
Heyliger Herre Gott, | Heyliger starcker Gott, | Heyliger barmhertziger Heyllandt.
Nu aber werde er [Doctor Medler] durch die heilige Schrifft vnd Zeugniß der Christlichen Kirchen / vnd durch tegliche erfarung vberwunden vnd vberzeugt / das er diesen Messiam vnd Heyland gar gern anneme.
Mein got, [...]. Du pist / mein hoffnung, mein erlediger, mein hailland.
O Anthonius, dü werder heylant, | durch das dü pist heilig genant, | ein peichtiger und mertrer, | [...] | jch pit dich, das dü fur mich pidst!
Was lernt uns unser heylant anders denn furchten, wann er spricht: Wacht, wann ir wist nicht die czeit, wenn der herr kumpt.
Was zeyhet sich der vnselige Bapst / der auß der Meß / auß Walfarten / auß dem Ablaß vnd andern wercken / heyland machet?
Ebd.
174, 17
: So wissen wir doch / das wir einen Heyland / oder Helffer haben den Gott selb vnns bereytet hat / das er wider suͤnde / vnd tod helffen soll.
Jesus [...] tet dem volk daz bekant | daz er der reht hailant | ist.
daz die muͦter gnaden vol | sprichet: ,unser hailant | huͦb mich pey der rechten hant, | daz ich nicht gefallen han‘.
Unser gebenedeyte HErr und Heyland ist einmal bey einen Feigenbaum vorbey gangen.
Luther, WA ;
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
76
; Froning, Alsf. Passionssp.
877
; Harms u. a., Alberus. Fabeln
155, 24
; Gerhard, Hist. alde e
522
; Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
31, 28
; Thür. Chron.
12v, 8
; Mönch v. Heilsbronn. Fronl.
26b, 10
; Wagner, a. a. O.
18, 24
; Dietrich. a. a. O.
27v, 34
; Eschenloher. Medicus ;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
47, 45
; Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
105, 35
; Grothausmann, Stadtb. Karpfen
38, 12
; A. à S. Clara. Deo Gratias .