1
heide,
die
;
, -n/-n;
zu
mhd.
heide
›ebenes, unbebautes, unbewachsenes Land‹
().
1.
›Heide; unbebautes, unbearbeitetes, offenes, meist flaches Land; Wiese, Weide‹; davon in Einzelfällen, aber nicht generell trennbar: ›unfruchbare, sandige, nur mit Heidekrautgewächsen bewachsene Ebene; Ödland‹; teils Verwendung als Flurname; in poetischen Texten als Versatzstück, in religiösen Texten gelegentlich metaphorisch.
Bedeutungsverwandte:
1
 1,
1
 3.
Gegensätze:
, , .
Syntagmen:
der h. geniessen
;
auf der h. laufen / leben / springen, über die h. laufen, etw.
(z. B.
blumen
)
auf der h. entspringen
;
die h. der künste
;
die grüne / schöne / weite / wilde h.
;
der bauer, das blümlein auf der h
.
Wortbildungen:
heideblüte
,
heidehafer
(a. 1413),
heidekraut
,
heidelerche
(a. 1603),
heidenisop
›Sonnenröschen (Helianthemum chamaecistus)‹ (a. 1574),
heiderose
›Hundsrose; Heckenrose‹ (a. 1400/33),
heidicht
,
heidsand
(a. 1652),
heidstein
(a. 1666).

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Jer. 17, 6
(
Wittenb.
1545
):
Der wird sein / wie die Heide in der Wüsten vnd [...] wird bleiben in der dürre / in der wüsten / in einem vnfruchtbarn lande da niemand wonet.
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
232, 25
(
preuß.
,
1402
/
04
):
Wissintlich sey, das wir grosschaffer czu Konyngisbergh disser vorgeschrebin molen unde dorffere sullen genyssen unde alle der heyde unde velde, die in der probisteie czu Ploczk gelegen seyn.
Ziesemer, Proph. Cranc Jer.
48, 6
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
vlyet, bewarit uwir selin, und ir wert als das heydecrut in der wuste.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
126, 10
(
preuß.
,
1437
/
8
):
der erbeling sal haben 4 morgen wese in der heide.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
der ein ros lât loufen ûf einer grüenen heide, diu zemâle eben und glîch wære.
Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl. (Hs. ˹
pfälz.
,
M. 16. Jh.
˺):
klag blüemblen uf der heide, | klag auch der schone wolgemueth: | ach Gott, wie wee mir scheiden thuet!
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
53, 3
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Im Gebürge kan man der waide halben fur Johanni nicht wohl zur brache kommen, es seien dann dürr haydichte lehdenfelder, so man zeitlicher angreifen kan.
Ebd.
57, 2
:
Zu merken, das man sich mit der wintersaat pfleget nach der heydebluet zu richten.
Ebd.
242, 14
:
Da auf solchem acker kein heidekraut gewesen, mag der samen untergeeget.
Gille u. a., M. Beheim
284, 7
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
kle, lilgen, veiol, rosen | Sach man entspringen auff der heit.
Ebd.
355, 478
:
Man varcht in all sa ser, | daz der paur auff der haide | vergisset seiner klaide, | seins vichs und seines pflugs.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
kumest du úber disen schmalen steg, so kumst du schier fúrbaz uf die witen schoͤnen heide eins ruͤwigen geischlichen lebens.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Also lepte er inlaide | Uff der vil wilden haide.
Sappler, H. Kaufringer
11, 498
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
si liefen mit ainander baid | hin ze holz über die haid. | si waren baid worden wilt.
Deinhardt, Ross Artzney
194
(
oobd.
,
1598
):
Ain guette hueff salben zemachen | Nimb [...] gilgen vnndt haslwurz, sügrienwurz, haiden khraut, maisterwurz, khromblpier wurz.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
769, 38
;
Sattler, a. a. O.
112, 27
;
Ermisch u. a., a. a. O.
96, 13
;
Rohland, Schäden
431
;
Stackmann u. a., Frauenlob
5
, 116 G, 5;
Klein, Oswald
2, 14
;
Mell u. a., Steir. Taid. ;
Shess. Wb.
3, 215
;
Schles. Wb.
1, 503
;
Vgl. ferner s. v.
1
 1,  4, (
der
3, .
2.
›(auf Sandboden stehender Nadel-, speziell wohl Kiefern-)Wald‹.
Preuß. / omd.
Wortbildungen:
heidenmüle
wohl: ›im oder am Wald gelegene Mühle‹.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Ämterb.
15, 39
(
preuß.
,
1419
):
der moelscholt ist 750 last meel; ouch ist im scholt gebleben uff der heidemole 70 m. aldes geldes.
Lohmeyer, K. v. Nostitz (
preuß.
,
1578
):
Dieweil in diesem ampt vil schoner heiden sein, das holtz ubel verpicht wirt, sall das pichen abgeschafft werden.
Unter der heiden wer auch ein grosser teich zu stoen.
Lippert, UB Lübben
2, 284b, 12
(
osächs.
,
1572
):
3 ½ g. Matteus Zimmermahn, das er bawholtz in der Lubnischen heydenn gehawenn.
Lohmeyer, a. a. O. ; .