hechel,
die
.
›Hechel; kammartiges Werkzeug mit Drahtspitzen zum Bearbeiten und Reinigen von Flachs- und Hanffasern‹; oft in Wendungen; metaphorisch auch zur Bezeichnung von Foltergeräten.
Phraseme:
eine hechel angreifen
›Frauenarbeit verrichten‹;
etw. / jn. durch die hechel ziehen
›über etw. / jn. schlecht reden‹;
etw.
(Subj.)
mus durch die hechel spazieren
›etw. muß besprochen und beurteilt werden‹.

Belegblock:

Fastnachtsp. (
nobd.
,
nach 1450
):
Einn solchen urteil ich in di schul | Ein hechel sol sein sein sitzstul.
Fuchs, Murner. Geuchmat
4314
(
Basel
1519
):
Welcher kriegt vmb wyber bit | Vnd thuͦts vmb eyd vnd er sunst nit, | Der dunckt mich syn ein redlich man | Vnd doͤrfft ein hechel griffen an.
Major, Haussradt
Aijv, 24
(
Basel
1569
):
Ich muͤßt han ein kuncklen | Ein spillen / heber vnd ein hechlen | Ein garnwinden vnd ein haspel.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
wie sie ihrem Nächsten möchten etwas anmachen, Jhm eine klette anhencken, Jhn durch die Hechel ziehen, an seinem glück und Wohlfart verhinderen.
Mieder, Lehmann. Flor. ;
Lemmer, Brant. Narrensch.
71, 1
;
Eschenloher. Medicus .
Vgl. ferner s. v. .