haushaltung,
die
.
– Gehäuft späteres Frnhd.
1.
›Gruppe von gemeinsam lebenden und wirtschaftenden Personen; Haushalt als kleinste (privat-)wirtschaftliche Einheit‹;
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1, (
das
),  3,  1, ,  1, , .

Belegblock:

Lau, Qu. Neuß (
rib.
,
1681
):
Ein Burger aber, so des Breueramts nit ist und sein Bier in seiner Haushaltung consumirt.
Küther, UB Frauensee
387, 35
(
thür.
,
1529
):
Die weyll dan hochgedachter mein gnediger her die wissen zu der haushalttung und scheffereye zum Sehe nit entratthen kan.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1571
):
dem [einem frömden] soll man den eyd geben, von stund an uß dem land zezüchen und kein hußhaltung da zuͦ haben.
Ders., Recht Laupen (
halem.
,
1721
):
daß auß jeder haußhaltung der antheilhabern eine persohn [...] für den haußbrauch mayen könne.
Mieder, Lehmann. Flor. ;
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern ;
ders., Wirtsch. Bern .
2.
›Führung und Organisation eines Haushalts; Wirtschaftsführung‹; metonymisch zu 1.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
etw.
(Subj.)
zur h. dienen, etw.
(Akk.obj.)
zur h. kaufen
;
die enge / unvorsichtige h.
;
der h. notdurft
.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Wer Wasser trinckt / krautstengel isset / vnnd auffm Pflaster schlaͤfft / der hat ein eng Haushaltung.
Ein Haushaltung muß in fuͤnff theil getheilet werden / 1. auff vnterhaltung vnd nahrung Menschen vnd Viehes. 2. auff erbawung der Feld vnd Gartenguͤter. 3. auff ander notdurfft bey Kraͤmern vnd Handwercken. 4. den Armen vnd Almosen. 5. auff die Obrigkeit.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
Es befünd sich dan̄ / das dem knabē der in der welt ist / hußhaltung vnd verwaltung sins guͦts noch nit zuͦ vertruwen wer.
Wickram
4, 35, 6
(
Straßb.
1556
):
bleib so lang bey mir / als dir mein haußhaltung und kost gefallen thuͦt.
Behrend, Spangenb. Anbindbr. (
Straßb.
1611
):
Dass gott mit seinem Segen fort | Eurer Hausshaltung wohne bei.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1596
):
[dass]
ein jeder uf fryem jarmerckt zuͦ sinem eignen bruch und hußhaltung by sechs zentnern ancken kouffen [...] möge.
Hilliger, Urb. St. Pantaleon ;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
55, 31
;
Köbler, a. a. O. f.;
Rennefahrt, a. a. O. ; ;
3.
›Amtsführung‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  3.

Belegblock:

Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
Zuletzst ward genannter Johann Newkaim durch seine obern umb ungeschickter hawshaltung willen hinweg genomen.