hausgesinde,
das
;-s/-Ø
(Pl. nur für Bedeutungsposition 3 belegt).Syntagmen:
h. haben, mit sich füren, j.
(Subj.) das h. sein
; das h.
(Subj.) aufstehen, einen tag fronen, etw. fordern
; dem h. etw.
(z. B. geld
) schuldig bleiben / etw. geben
; ein aufmerken auf das h. tragen
; das treue h
.Belegblock:
61 m. is der kompthur schuldig bleben dem husgesinde.
Wenns drey / sechs / neun / vnd zwelff wil schlagen / | Kan ich die stund gewis ansagen. | Darnach das Haußgesind auffstehet.
Darnach soll jeglichs haußgesind den hern von Schonaw ein tag fronen, wan man sie fordert.
So mer dann ein hawßgesind Jn einem Hawß gemeche oder wonūg haben.
Es hatt auch Robertus alles sein haußgesind knecht und maͤgt / mit ihm gefuͤrt.
Gott wolle auch die Bürgerschafft / | Erhalten [...] | Und jhnen auch samptlich darneben | Zu jhrer nahrung Segen geben: | Gesund erhalten Weib und Kind / Und auch ein treues Haussgesind | Jeden Hauss Vater auch bescheren.
das wäder er, sin frouw, khind, dienst, noch hußgsind, davon kein schenke, miett, noch gab vordre, ußbedinge, vorbehalte, nemme noch empfache.
die Eltern, Hauswirt vnd Hauswirtin, sollen auff Ihre Khinder, gest, hausgesind Magt vnnd Knecht Ein getreues auffmerkhe(n) tragen.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
71, 15
; Menge, Laufenb. Reg.
910
; Rennefahrt, Gebiet Bern ;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 450, 30
; Uhlirz, Qu. Wien ;
2.
›Familie‹; daneben auch: ›Bewohner eines Hauses, alle zu einem Haushalt gehörigen Personen‹; Belegblock:
Also wart er verschmacht | von allem hauss gesinde, | alt, jung, vater und kinde.
swere ist, das eynem ein zoll auf sein gewissen gelaszen wirt, wie frome eyner ist, wann uͤnmoͤglich ist, das ein wirt fur sein hawszgesynde bestellen allezeit mage.
so erbt daßselb ergeben kind nit minder dan̄ als ob es allweg vnder der ruͦt siner eltern / vnd hußgesind blyben / vnd von nyemants angenōmen wer.
als ettlich landluͥtt schuͦmacher in ir huͥser beruͤffen und inen uß irem eygnen laͤder schuͦ machen lassen, deßhalb ist vorkomen: ob si mer schuͦch, dann zuͦ notturft irs hußgesinds liessen machen.
bei welchen feuer außgeht, darüber man die gloggen leütet und das von ihme oder seinen haußgesind selbst nicht beschrien wirdt.
ez [merrint] ist [...] gar zornik und doch niht gegen fremden tiern, neur gegen seim hausgesind, wan ez vichtet alle zeit mit seiner frawen, unz ez si ertœt.
ob ainer dem anderen zulüsemt in gever [...], was dem selbigen geschiecht mit slegen oder mit stoͤssen aus dem haus, des schol der wïrt und sein hausgesint unengolten sein gegen dem gericht.
3.
›Haushalt (als kleinste soziale Organisationsform im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit)‹; Belegblock:
Es sind in disem deinen weytberuͤmpten reich .lij. tausent pfarkirchen / es sey nun in yetlicher pfarr gleich nur .x. haußgesind / wann man es recht außrechnet / so ersteen fuͤnffmal hundert vnd .xx. tausent haußgesind / auß yedem haußgesind vnter disen haben .v. bettel oͤrden alle viertel iars ein yeder sein pfennig.
Ebd.
221, 37
.