hausarm,
Adj.;
oft substantiviert.›arm, bedürftig; fremde Unterstützung (z. B. von einem Haushalt) erhaltend (aber nicht selbst bettelnd)‹; wohl auch: ›obdachlos, ohne Haus‹; die Belege erlauben keine klare Trennung dieser Bedeutungskomponenten;
Syntagmen:
den hausarmen handreichung tun, etw. entziehen / geben / mitteilen
; die hausarmen leute / nachbarn, das hausarme hausgesinde
.Belegblock:
Daz ist ein ubel willic mut | Daz sie nicht enteiln ir gut | Durch lon des aller besten | Noch durch ere den gesten, | Wegevertigen noch husarmen.
die armen duͤrfftigen auff den gassen / die Haußarmen / burger vnnd verlaßne witfrawen / in den Heusern.
das sie [viertelmaister] sich pei irn hauptleuten erkundten, wie vil ein ieder in seiner hauptmanschaft hab von armen hantwerkleuten, taglonern und hausarmen hausgesinden.
Ich wil mein liecht wol haußarmen nachpawrn geben, die arbaiten darbei.
Ebd. (o. J.):
man findt [...] vil reicher, [...], die haußarmen und andern miltigklich handtreichung thun, leyhen und geben.
O du großer narr, [...] hastu nit gehört, daß man allein den hausarmen leuten helfen wirt?
er sol aber das ein fiertel bachen vnd, was brots daruon kompt, sol er clusner vnd clusnerin vnd husarmen lüten geben.
In dusem jar [...] fieng ain ersamer rat hie zu Weyssenhoren an und gaben haußarmen lewten all wuchen ain mal mußmel und schmaltz.
dardurch das gemain almusen geschmelert und den dürftigen, hausarmen leuten entzogen [...] wirt.
la dïr dy haus ar̈men | durch Got allezeit erpar̈men!.
Chron. baier. Städte. Regensb. ;
Winter, Nöst. Weist. ;
Wickram
4, 42, 17
; Jörg, Salat. Reformationschr.
190, 29
; Herzog, Landsh. UB
334, 10
; Uhlirz, Qu. Wien
2, 1, 889, 126
, Öst. Wb.
342
; Vorarlb. Wb.
1, 1340
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