hauptsünde,
die
;–/-n, -Ø
.›Todsünde; besonders schwere und bewußte Verletzung eines göttlichen Gebotes im Gegensatz zu kleineren alltäglichen Verfehlungen (läßlichen Sünden)‹; zu 16. Die mittelalterliche Theologie unterscheidet sieben Hauptsünden: Stolz, Geiz, Unkeuschheit, Neid, Unmäßigkeit, Zorn und Trägheit.
Zur Sache vgl.
Lex. d. Mal.
(s. v. 8, 315-322
Sünde
).Texte religiösen Inhalts.
Syntagmen:
hauptsünden abhauen / ausreiten / austreiben / begehen / tun
; etw. wieder die h. begeren, jn. vor der h. behüten, jn. von der h. bewaren, in die h. fallen
.Wortbildungen:
hauptsündig
Belegblock:
Die mit sunden leben hie | Und die in endes stunden | Houbtsundec werden vunden.
Wan ich [Job] ubels nicht getan | Und houbt sunde ny began.
Johannes wart also gereiniget daz he heubit sunde enmochte getuͦn.
also stirbet die sele, swanne gotes genade von ir vert von der houbetsunden halben.
si [Maria Magdalena] sach ir sele steken | in schædlichen fleken | und in hopt sunden tief.
Das sint die súben hoͮbetsúnden, die jagent ime [dem menschen] noch mit grossen swinden bekorungen.
swer hôbet súnde tuͦt und unreht lebet wider Gottes gebotte und wider sim rât, der hat nit rehtes geloben.
Das soltu begeren wider die erst haubt sund, die ist Hochfart.
Ebd.
77, 20
: bit die lieben hailigen [...] / daz er [der himelische vatter] von dir woͤl nemen und dich behuͤten vor der dritten haubtt sünd / die ist Zorn.