hauptherre,
der
;-n/-n
.1.
›j., der eine führende Funktion innerhalb (der Verwaltung) eines Territoriums oder einer Gemeinschaft ausübt; Lehnsherr; Vorgesetzter, Oberer‹; Belegblock:
hat daz kint dat selbe guͦt von eneme anderen heren zuͦ lene [...], So wirt deme houͦbet heren daz gelt.
Do sprach ich lieber engel dz bosen luten wirt gegeben gwalt von got vnd werdent zu haupthern gmacht wie kommet dz.
Hauptherre landuogt od’ richter. satrapa.
2.
›Schutzheiliger (z. B. einer Kapelle, einer Kirche, eines Klosters), Patron‹; in einem Beleg: ›römischer Schutzgott (einer Stadt)‹; Belegblock:
ward alles zugemessen dem heyligen sannd Quirin, der ein hawbther in der stat ist.
ain Mess von dem Heiligen Herrn sand Stephan der Hawpt Herr in dem selben Gotshaws ist.
davon wurden di Longawarden all erfreut und machten darumb sand Johans zu ainem hauptherren.
so ist das der alt römisch glaub gewesen, das ain ietliche stat ainen besundern nothelfer, haubt- und beschutzherren im himel hab, der in der lateinischen sprach ,deus tutelaris‘ genant wirt, aber von unsern geistlichen ,patronus‘.
UB ob der Enns
10, 558, 21
; Winter, Nöst. Weist. .