hauer,
häuer,
der
;
–/-Ø
, einmal
-en
;
die Lemmavariante mit Umlaut tritt nur in 2 auf.
1.
›Holzfäller, Holzhauer‹;
zu  1.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Grothausmann, Stadtb. Karpfen
5, 24
(
mslow. inseldt.
,
1569
):
Wofern Aber ein Arbeitter, ein Hauer śonderlich. śeine aigene Hau nicht hett, [...] śol Jhm ein Pfennig drumb abZogen werden.
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 57
.
2.
›Arbeiter im Bergwerk, der vor Ort das Erz abschlägt‹;
zu  2.
Md.; Bergbautexte.
Bedeutungsverwandte:
 2; vgl. , .
Syntagmen:
einen h. anlegen, den h. zu etw. dringen
;
der h.
(Subj.)
etw. haben, frü anfangen
;
dem h. etw. gestatten
;
der steiger
(Subj.)
auf den h. sehen, j.
(Subj.)
vor einem h. bestehen
.
Wortbildungen:
hauerlon
,
hauerwerk
.

Belegblock:

Helbig, Qu. Wirtsch.
5, 34, 31
(
md.
,
1520
):
Zum andern sal keinem hauer gestattet werden zwu schicht zu faren.
Ermisch, Sächs. Bergr. (
osächs.
, Hs.
15. Jh.
):
keyn heuwer sal ouch nicht waltwerk haben.
Ebd. (
1500
, Hs.
17. Jh.
):
Der schichtmeister solle fleissig auf den steyger und der steyger auf die hewer und arbeiter sehen.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
62, 20
(
omd.
,
1514
/
18
):
Die vier geschwornen des bergs werden durch die gewerckschaft aus den steigern aber heuern des bergs mit wissen und rath des berckmeisters gekorn.
Ebd.
159, 15
(
1554
/
1633
):
Durch zwene geschworne wirdt einem jeden lehrhäier der lohn erkandt, und wirdt alßdan durch sie, wan er das hayerwerck genugsamb gelernet und das er vor einen haier wol bestehet, das volle häierlohn erkandt.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1509
):
ein ieglicher, der eine bauschaft oder zeche in verwesung hält oder hat, soll keinen heuer oder arbeiter anlegen, der vor auf einer andern zeche [...] gearbeitet hat.
Ebd. (
1528
):
ieglicher heuer von einer schicht 3 gr.
Helbig, a. a. O.
4, 83, 6
;
4, 136, 5
;
5, 38, 33
;
Löscher, a. a. O.
150, 12
;
Ermisch, a. a. O. ; ;
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
182, 12
;
Patocka, Salzwesen.
1987, 98
f.
Vgl. ferner s. v.  2.
3.
›(wohl als Tagelöhner beschäftigter) Arbeiter im Weinberg‹; möglicherweise auch: ›Weinbauer, Winzer‹;
zu  3.
Gehäuft moobd.
Bedeutungsverwandte:
(
der
2, , , ; vgl. ,  1.
Wortbildungen:
hauerbursche
›Gehilfe des Winzers‹ (a. 1627),
hauerknecht
(a. 1571),
hauerpöbel
›Weinerntehelfer‹ (um 1615),
hauerrasten
,
hauersman
(a. 1579).

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
453, 703
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Zw fuss und zu ross prachten sy dan | wol acht hundert werlicher man, | Under den wol auff tausent paur, | arm tagwerker, weingarter, haur.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
115, 37
(
moobd.
,
1457
):
sunder ir yecz demselben irm wirt des nicht gestaten wellet und maynet, er solt ainen hawer oder weinczurl darinn haben.
Winter, Nöst. Weist. Anm. 2 (
moobd.
,
14. Jh.
, Hs.
17. Jh.
):
anderten die hauer ierer haußwiertschaft und die weingart- oder veltarbait versaumen.
Ebd. (
1580
):
gegen einnembung solches taglohn soll ein tagwercher schuldig sein von Georgii biß Laurenti früe umb vier uhr in weingarten und vor siben uhr nit wider darauß zu gehen, ime auch zum mittagmal eßen und hawerrasten uber ein stunt nicht nemben.
Winter, a. a. O. ;
Starzer, Qu. Wien ;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ;
Öst. Wb.
3, 545
;
3, 1458
.
Vgl. ferner s. v.  1.
4.
›Gras- und Getreidemäher‹; daneben wohl auch: ›Getreidedrescher‹;
zu  4.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
2, 630, 14
(
preuß.
,
1444
):
den hauwern sal man geben vor 1 morgen haber 6 schilling.
Skála, Egerer Urgichtenb.
171, 4
(
nwböhm.
,
1575
):
Von hauer Nickel habe er offt gehörtt do er mit Im Troschen, dz der gestolne hopffen Ins Schloß Kommen.
Vgl. ferner s. v. (
der
1.
5.
›Kämpfer, Schläger‹;
zu  10.

Belegblock:

Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Des jar hueb sich umb den auffarttag ein gesellschaft in Steir und hiessen sich die ungenanten der Juden hawer.
6.
›Schlachter, Fleischer‹;
vgl.  1415.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,
2
 1, , .

Belegblock:

Hilliger, Urb. St. Pantaleon (
rib.
,
1517
/
21
):
de houweren, de zu Swichelhain sullen hoiden, sullen noch haven ieder 2 swin.
7.
›Eckzahn (speziell aus dem Unterkiefer des Wildebers)‹; metonymisch: ›Keiler, Wildeber‹;
zu  17.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
318, 1809
(
Magdeb.
1608
):
Die Schlang hat nie so toͤdlich gifft / | Der Jgel nie so scharffe stifft / | Der Eber nie so feste hawer.
Hertel, UB Magdeb. (
nd.
/
omd.
,
1487
):
auch sal er von dem fleysche, das die knochenhauwer zcum Saltze geben, alle jar vier stucke von eynen hauwer [...] haben.
Vgl. ferner s. v. .