hartselig,
(selten)
härtselig,
Adj.
1.
›unglücklich, verzweifelt, jammervoll‹;
Gehäuft Texte von H. Sachs.
Syntagmen:
der hartselige man, die hartselige zwängnis, das hartselige brot / leben
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Miserabilis. Arbeitselig kummerhafftig hartselig ellend ellendig erbermklich jämerlich.
Luther, WA (
1530
):
Es ist umbsonst, das yhr frue auffstehet und verziehet das sitzen und esset das hardselige brod.
Sachs (
Nürnb.
1550
):
Ach, ich bin hartselig, ellendt.
Ich bin ein hardtseliger man, | Das ich muß sein bey mein tagen | Mit meinem bösen weyb erschlagen.
Ebd. (
1557
):
Auch das du uberwundst den trachen, | Dardurch du mich thest ledig machen | Von meiner ellenden gefencknuß, | Grewlichen, hardtseligen zwencknuß.
Ebd. (
1565
):
Da sie [das jüdisch volck] noch bleiben im elend | Hartselig, biß an der welt end.
2.
in 1 Beleg: ›grob, von rauhen Sitten‹.
Bedeutungsverwandte:
 68.

Belegblock:

Thür. Chron.
16v, 25
(
Mühlh.
1599
):
wen die Sachssen grob härtselig Volck waren / worden sie von jhren Feinden Saxen / Das ist steinere Leut genandt.