har,
der
;
-(e)s
, moobd.
vereinzelt auch
-b(e)s/–
;
zu
mhd.
har
›Flachs‹
(); Etymologie unklar (vgl.
Marzell
2, 1335
).
›Flachs, Lein, Linum usitatissimum L.‹; eine Pflanze. Der Lein zählt zu den ältesten, in Europa angebauten Kulturpflanzen; er wurde besonders als Grundstoff für die Herstellung von Textilien und zur Ölgewinnung genutzt; in den Belegen fungiert er primär als Ware.
Zur Sache:
Marzell
2, 1333
 ff.
Besonders oobd.; Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
,  1, ; vgl. , (
der
1.
Wortbildungen:
haracker
(a. 1528),
harfaust
,
harhechel
(a. 1462),
harland
(a. 1585),
harstengel
(2. H. 15. Jh.),
harzehent
(a. 1597).

Belegblock:

Fuchs, Urb. Göttweig
29, 26
(
moobd.
,
um 1345
):
Man schol im auch dienen an sand Merttentag alle iar zehen pfunt und funfzich pfenning und funfzehen schoͤt har.
UB ob der Enns (
moobd.
,
1378
):
vnd sullen vnns iärlich diennen vnd geben [...] ain schot haribs.
Ebd.
10, 88, 13
(
1382
):
anderhalb schot hor für sechs vnd dreizzig phenning.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1561
, Hs.
1851
):
man soll auch in markt bei leibßstraff keinen har nit dörren in heußern. da der wint so groß ist, soll er außgeruefen werden.
Gleichesfals sollen alle fürkauf, es sei im treit, vich, wax, leinbat, harr [...] bei grosser straff verpotten sein.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1. H. 16. Jh.
):
was aber ainer kauft, es sei greiß, har oder ander sachen, so er auf ainen roß wök füert zwen pfening.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
1638
):
Haarfeist. Werden anstat des haarzechent geraicht und ist ein haarfaust sovil alß ein prechlerin mit einer hant faßen kan.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1478
):
har x phund gewicht.
Bretholz, Liechtenst. Herrsch.
338, 18
(
smähr. inseldt.
,
1414
):
wer har hin geit oder wöll oder haniff, wer chaufft vber 10 den., der geit 1 helbling.
Müller, Welthandelsbr.
299, 33
;
Auer, Stadtr. München Anh. ;
Starzer, Qu. Wien ;
Winter, Nöst. Weist. f.;
Mell u. a., a. a. O. ;
Siegel u. a., a. a. O. ; ; ;
Stolz, Zollwesen
74, 19
;
Zingerle, Inventare ;
Schmitt, Ordo rerum 207, 21.
1
;
Öst. Wb.
1, 67
.